Britisches Pfund: Münzen und Banknoten.
Mittwoch, 13.02.2013 13:02 von | Aufrufe: 134

Bank of England wird Preisziel weiter verfehlen - Inflationsbericht

Britisches Pfund: Münzen und Banknoten. pixabay.com

LONDON (dpa-AFX) - Die britische Notenbank geht nicht davon aus, ihr Inflationsziel in naher Zukunft wieder zu erreichen. Dies geht aus dem Inflationsbericht der Bank of England vom Mittwoch hervor. Demnach dürfte die Teuerungsrate Anfang 2015 bei 2,3 Prozent liegen und erst auf Sicht von drei Jahren auf 1,9 Prozent sinken. Die Notenbank strebt eine Rate von zwei Prozent an, die sie seit Ende 2009 nicht mehr erreicht hat. Die konjunkturellen Aussichten bewertet die Bank of England unterdessen ungünstiger, die Wachstumsprognosen wurden gesenkt. Vermutlich werde die Wirtschaftsleistung noch bis 2015 unter dem Vorkrisenniveau liegen.

Wie schon nach der Zinssitzung vom vergangenen Donnerstag verweist die Bank of England auf Sonderfaktoren, die die Teuerung nach oben treiben. Genannt werden etwa höhere Studiengebühren oder Energiepreise, aber auch die deutliche Abwertung des britischen Pfund in den vergangenen Monaten. Der geldpolitische Ausschuss ist der Ansicht, dass einige Preissteigerungen nur übergangsweise auftreten werden und damit die aktuelle Inflation überzeichnen. Zudem resultierten einige Preiserhöhungen nicht aus Marktentwicklungen, sondern sie seien administrativ festgesetzt.

Viele Bankvolkswirte sehen in dieser Argumentation erste Ansätze der Linie des künftigen Notenbankchefs Mark Carney. Bei seiner ersten Parlamentsanhörung hatte er sich vergangene Woche für eine "flexible" Handhabung des Inflationsziels ausgesprochen. Zudem will er die Zinserwartungen über eine weit in die Zukunft gerichtete Kommunikationsstrategie ("Guidance") steuern. Ein ähnliches Konzept praktiziert die amerikanische Notenbank Fed.

Mervyn King, der die Bank of England noch bis Ende Juni leiten wird, kündigte am Mittwoch an, die Notenbank werde das Wachstum durch zusätzliche Maßnahmen stützen, falls dies erforderlich sei. Bereits jetzt ist die britische Geldpolitik sehr expansiv ausgerichtet. Der Leitzins liegt schon lange auf einem Rekordtief von 0,5 Prozent. Zudem hat die Notenbank Staatsanleihen im Wert von 375 Milliarden Pfund oder 25 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung Großbritanniens gekauft. Um das Kreditangebot zu beflügeln hatte sie darüber hinaus im Sommer 2012 "Funding for Lending"-Programm aufgelegt./bgf/jsl


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