Die USA und China geraten in Handelsfragen immer wieder aneinander.
Freitag, 20.07.2018 15:41 von | Aufrufe: 2220

WOCHENAUSBLICK: Handelskonflikt bleibt im Fokus - Hoffnung auf gute Zahlen

Die USA und China geraten in Handelsfragen immer wieder aneinander. © cybrain / iStock Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch in der neuen Woche hängt der internationale Handelsstreit wie ein Damoklesschwert über den internationalen Finanzmärkten. Für nachhaltige Gewinne an den Börsen sei wohl eine Einigung zwischen den Konfliktparteien Voraussetzung, hieß es in einer Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Kursimpulse erwarten Experten außerdem von der Berichtssaison der Unternehmen, die in den USA schon auf Hochtouren läuft und nun auch in Europa und Deutschland Fahrt aufnimmt.

Zuletzt bekräftigte US-Präsident Donald Trump seine Entschlossenheit zu einer weiteren Eskalation im Handelsstreit mit China. Er sei bereit, die Zölle auf chinesische Waren massiv auszuweiten, sagte er am Freitag in einem Interview mit den Fernsehsender CNBC. Trump bezifferte den Wert der betroffenen Waren erneut mit 500 Milliarden US-Dollar. Weiter im Raum stehen zudem mögliche US-Strafzölle auf europäische Importautos. Sowohl China als auch die EU haben bereits signalisiert, in diesem Fall entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Über die Chancen für eine Beilegung des Konflikts gehen die Einschätzungen auseinander. Letztlich glaube er nicht an eine Eskalation, sondern erwarte, "dass weitere Treffen mit Trump einige politische sowie wirtschaftliche Überraschungen mit sich bringen könnten", schrieb Alexander Lokat von der Weberbank. "Wir gehen am Ende von einer Verhandlungslösung aus", heißt es bei den LBBW- Experten. "Rechtzeitig zu den Kongresswahlen im November könnte Trump eine Deeskalation einleiten."

Die Gelegenheit zu früheren Fortschritten böte das Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) an diesem Wochenende. Von diesem dürften aber wenig Impulse ausgehen, glaubt Christian Apelt von der Landesbank Helaba. Für wichtiger hält er die Washington-Reise von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Handelskommissarin Cecilia Malmström am Mittwoch. Doch er sieht die Aussichten, dass Juncker Trump von seinen Auto-Strafzöllen abbringt, trotz der Kritik auch aus der US-Autoindustrie skeptisch. Daher werde sich "der Hauch von Entspannung an den Finanzmärkten womöglich wieder ins Gegenteil verkehren."

Um so mehr Hoffnungen setzen die Anleger auf gute Geschäftszahlen. Allgemein wird erwartet, dass die europäischen Unternehmen im zweiten Quartal vom schwachen Eurokurs profitiert haben, der ihre Produkte für Käufer außerhalb des Währungsraums tendenziell verbilligt. Vor dem Hintergrund des schwelenden Handelsstreits dürften aber auch die Ausblicke der Unternehmen besonders kritisch beäugt werden.

Abgesehen von wenigen positiven Ausnahmen wie den Eckdaten der Deutschen Bank und dem Softwarekonzern SAP seien die bisherigen Resultate aus Deutschland recht durchwachsen ausgefallen, konstatierte Markus Wallner von der Commerzbank (Commerzbank Aktie) . Dennoch setze er im Vergleich zum Jahresauftakt auf eine Verbesserung. Gewinnwarnungen wie etwa beim Autobauer Daimler (Daimler Aktie) seien eher operativen Problemen als dem internationalen Handelsstreit geschuldet.

Aus dem Dax legen in der neuen Woche der Gasehersteller Linde und die Deutsche Börse am Mittwoch Zahlen vor. Es folgen der Kunststoffkonzern Covestro und Daimler am Donnerstag sowie der Chemiekonzern BASF (BASF Aktie) am Freitag. Dazu kommen am Mittwoch die vollständigen Resultate der Deutschen Bank. Zudem legen in der neuen Woche etliche Firmen aus den Nebenwerte-Indizes Zahlen vor.

Die EZB-Sitzung am Donnerstag dürfte an den Finanzmärkten derweil kaum Wellen schlagen. Die Postbank-Experten sehen das Treffen von Europas Währungshütern als "Non-Event". Gleiches gelte für die Sitzung der US-Notenbank Fed in der darauffolgenden Woche, sagte Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers. Denn "schließlich haben beide Notenbanken im Juni ihre weiter divergierenden Fahrpläne, auf Seiten der EZB vorerst anhaltend expansiv gegenüber der zunehmend restriktiveren Fed, ausgerollt".

Bei den anstehenden Konjunkturdaten verdienen der Postbank zufolge vor allem die europäischen Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor sowie das deutsche Ifo-Geschäftsklima für den Juli (Dienstag beziehungsweise Mittwoch) Beachtung. Dazu kommen die vorläufigen US-Auftragseingänge langlebiger Güter im Juni (Donnerstag) und erste Aussagen zum BIP-Wachstum der Vereinigten Staaten im zweiten Quartal (Freitag)./gl/tih/he


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