NEW YORK (dpa-AFX) - Standardwerte am US-Aktienmarkt sind am Mittwoch dank der Aussicht auf weiter billiges Geld von der US-Notenbank gestiegen. Der Dow Jones erreichte bei 15.733,62 Punkten ein Rekordhoch und übersprang damit seine bisherige Bestmarke von vor einer Woche. Zuletzt notierte der Leitindex der Wall Street mit einem Plus von 0,72 Prozent bei 15.730,15 Punkten. Der breitere S&P-500-Index gewann 0,35 Prozent auf 1.769,16 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 hingegen fiel um 0,24 Prozent auf 3.380,76 Punkte.
Investoren warten in der abflauenden Berichtssaison in New York vor allem auf die Konjunkturdaten der Woche. So steht am Donnerstag die erste Schätzung des US-Wirtschaftswachstum für das dritte Quartal an, am Freitag kommt dann der offizielle Arbeitsmarktbericht der Regierung. Von beiden Werten erhoffen sich Anleger Aufschlüsse über das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed hinsichtlich ihrer milliardenschweren Stützungskäufe auf dem Anleihemarkt. "Die Fed hat keinen Grund zur Eile, den Märkten die Unterstützung zu entziehen", sagte ein Portfoliomanager in London. Ein dazu nötiges höheres Wirtschaftswachstum, eine niedrigere Arbeitslosigkeit sowie höhere Inflationsraten seien noch nicht in Sicht.
Der Sammelindex wirtschaftlicher Frühindikatoren für die US-Wirtschaft war im September um 0,7 Prozent gestiegen und hatte sich damit etwas stärker als erwartet aufgehellt. Wegen des Verwaltungsstillstands in den Staaten hatte sich die ursprünglich geplante Veröffentlichung des Indikators seit Mitte Oktober verzögert.
Aktien von Tesla brachen um fast vierzehn Prozent ein, nachdem der kalifornische Elektroautobauer die Erwartungen von Analysten enttäuscht hatte. Mit der Rekordzahl von 5.500 ausgelieferten Elektrolimousinen des Model S blieb der Konzern hinter den hoch gesteckten Erwartungen von 7.000 Stück zurück. Im Gesamtjahr planen die Kalifornier nun einen Absatz von 21.500 ein - im vergangenen Jahr waren es lediglich 2.650 gewesen.
Die Aktien des Medienkonzerns 21st Century Fox von Rupert Murdoch gaben ein Drittel Prozent ab. Unter anderem wegen Startkosten zweier neuer Fernsehsender war der Gewinn im ersten Geschäftsquartal um 44 Prozent gefallen. Vor einem Jahr aber hatte der Verkauf einer Tochterfirma das Ergebnis erheblich aufgebessert. Konkurrent Time Warner hatte in seinem dritten Jahresviertel beinahe anderthalb mal so viel wie im Vorjahreszeitraum verdient. Die Aktien gaben dennoch ein knappes halbes Prozent ab. An der Kinokasse und im Verlagsgeschäft waren die Einnahmen gesunken, im Fernsehgeschäft hingegen gestiegen. Insgesamt hatte der Umsatz bei 6,9 Milliarden Dollar (Dollarkurs) stagniert.
Für die Papiere von Abercrombie & Fitch ging es mehr als zwölf Prozent nach unten. Die Modefirma macht nach konzernweit schwachen Verkäufen die Läden ihrer Tochter Gilly Hicks dicht. Die Marke selbst soll aber bestehen bleiben. Im gerade abgeschlossenen Geschäftsquartal war der Umsatz des Konzerns um zwölf Prozent geschrumpft. Aktionäre von Chesapeake Energy sahen ihre Anteile mehr als sieben Prozent im Minus, nachdem der Energiekonzern zwar die Produktion gesteigert und Kosten gesenkt hatte, wegen der strapazierten Bilanz aber weiter Teile verkaufen will.
Nach Handelsschluss könnte zudem Börsenaspirant Twitter den Erstausgabepreis für seine Aktien offiziell bekanntgeben. Bislang liegt die Angebotsspanne zwischen 23 und 25 Dollar je Aktie - laut verschiedenen Medienberichten könnten aber sogar bis zu 28 Dollar aufgerufen werden. Der Online-Kurznachrichtendienst könnte bereits am Donnerstag an der Wall Street starten und mehr als 2 Milliarden Dollar einsammeln. Es wäre der größte Börsengang einer US-Internetfirma seit Facebook (Facebook Aktie)./men/he
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