FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Berichtssaison ist so gut wie zu Ende und Konjunkturdaten sind in der neuen Woche rar. Dafür aber gibt es reichlich politische Themen, die den Dax
"Der Dax hat seit vergangenen Montag mit Unterschreiten wichtiger Unterstützungen im Bereich von 12 400 Punkten weitere Verluste erlitten", schrieb Ulrich Wortberg von der Helaba und befürchtet nun, dass bald schon die Unterstützung bei rund 12 100 Punkten getestet werden könnte. Falle das deutsche Börsenbarometer unter diese Linie, könnte dies "zu einem Rückfall bis 11 726 Punkten führen, dem Ende März erreichten Jahrestief", erläuterte er. Aktuell steht der Dax bei rund 12 150 Punkten.
Weder mit Blick auf die Türkei noch in Sachen Handelskonflikte gibt es Entwarnung. Zwar sei das Gewicht des Landes mit einem Anteil von weniger als zwei Prozent an den deutschen Exporten und einem Prozent an der Weltwirtschaft sehr gering. Doch viele Investoren sähen in den Problemen in der Türkei und auch in Argentinien, wo die Währung ebenfalls schwer unter Druck steht, ein Warnsignal für die gesamten Schwellenländer. Diese nämlich würden durch die steigenden Zinsen in den USA und den festen US-Dollar mehr und mehr belastet, schrieb Commerzbank-Analyst Andreas Hürkamp. Sorgen vor Ansteckungseffekten gehen daher um.
Thema Nummer eins bleibt aber der Handelsstreit. Besondere Aufmerksamkeit dürfte daher die am Montag offiziell beginnenden Ausarbeitung des Handelsdeals zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und EZB-Präsident Jean-Claude Juncker durch Handelsberater beider Parteien in Washington zukommen.
Im Verlauf der Woche will außerdem China eine Delegation zum Trumpschen Regierungssitz schicken. Auch Peking hofft, über Gespräche den Handelskonflikt zu entschärfen. Es wäre das erste offizielle Treffen beider Seiten, seit Verhandlungen zwischen Chinas Vize-Premierminister Liu He und US-Handelsminister Wilbur Ross Anfang Juni in Peking gescheitert waren.
Aktuell bleiben Experten weiterhin optimistisch, denn bald schon stehen die Midterm-Elections in den USA an, und da müsse Trump Erfolge vorweisen. "Wir setzen weiterhin auf eine Verhandlungslösung noch vor den Zwischenwahlen im November", schrieben Experten der LBBW, und auch seitens Oddo BHF oder Merck Finck & Co. ist man diesbezüglich optimistisch.
Wichtige Wirtschaftsdaten stehen in der neuen Woche nur wenige an. Neben Stimmungsdaten für August aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor aus Deutschland, ganz Europa und den USA am Donnerstag, dürften Daten zum deutschen Wirtschaftswachstum (BIP) im zweiten Quartal am Freitag noch von besonderem Interesse sein. Insgesamt wird mit einem leichten Anstieg der soliden, sich im expansiven Bereich befindenden Daten gerechnet.
In den USA sollte sich der Aufwärtstrend in der Industrie weiterhin in der Entwicklung der Auftragseingangsdaten für langlebige Güter niederschlagen. Für Juli erwarten die Experten der Postbank einen weiteren kleinen Zuwachs der Aufträge im Vergleich zum Vormonat von 0,2 Prozent. Die aktuellen Handelsstreitigkeiten stellten zwar ein Risiko dar, entsprechende Sorgen dürften sich aber bislang kaum niedergeschlagen haben, hieß es.
Unternehmensseitig stehen kaum noch Quartalsberichte auf der Agenda. In den USA berichten am Donnerstag die beiden Nachzügler, der PC- und Druckerhersteller HP Inc (HP Inc Aktie)
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Am Freitag steht erneut der Industriegasehersteller und Anlagenbauer Linde
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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