US-Konsumentenstimmung: Die nächste Horrormeldung aus den USA

Montag, 13.05.2024 13:30 von Société Générale - Aufrufe: 113

Die nächste Horrormeldung zur US-Konjunktur (nach der desaströs hohen Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Donnerstag, wir berichteten) kam am Freitag: die Umfrage der University of Michigan (UMich) zur Stimmung der US-Konsumenten. Deren Stimmungslage hat sich plötzlich und unerwartet ziemlich deutlich eingetrübt. Die Stimmungsverbesserung, die wir seit Mitte 2022 beobachten konnten (siehe Abbildung unten), ist infrage gestellt.

Klar, mit Blick auf die Historie dieses Index mag man immer noch argumentieren, dass die Zahl vom Freitag zufälliges Rauschen war und nicht konjunkturelles Ungemach ankündigt. Wenn’s nur dieser eine Datenreport wäre, könnte der Markt ihn geflissentlich ignorieren. Doch ist’s der Reigen aus sehr deutlich auf der konjunkturpessimistischen Seite überraschender Daten, der stutzig macht.

Im Gegensatz zum UMich hatte der Stimmungsindex, der vom Conference Board erhoben wird, bereits zu Jahresbeginn gedreht (Abbildung unten). UMich war bislang der letzte Halm, an den sich US-Konjunktur-Optimisten klammern konnten. Das geht nun nicht mehr.

Was ich am Freitag geschrieben hatte, gilt deshalb einen Handelstag später umso mehr: Die Story von der unbefleckten Disinflation, die in den USA und nur dort gelingt, bekommt sehr, sehr deutliche Risse.

Allerdings gibt’s auch USD-Positives zu berichten: Die US-Handelspolitik verschärft sich sehr deutlich. Dass die US-Regierung Elektorautomobil-Importe aus China mit höheren Zöllen belegen will, war im Vorhinein bekannt. Doch klotzt sie dabei heftig: Die Zölle werden vervierfacht. Wenn US-Regierungen jeglicher Couleur mindestens in jedem Wahlkampf die US-Wirtschaft weiter abschotten, dadurch inflationären Druck erzeugen und die Fed mit restriktiver Geldpolitik gegensteuern muss, ist das USD-positiv.

Warum die Amis es so toll finden, dass die Regierung ihnen unmöglich macht, billige chinesische Elektroautos zu kaufen, bleibt mir ein Rätsel. Aber mir sind auch weite Teile der restriktiven EU-Agrarpolitik ein Rätsel. Mir mangelt’s diesbezüglich offensichtlich am Empathie.

Und ein Warnhinweis darf nicht fehlen (auch wenn ich ihn schon früher äußerte): USD-positiv sind US-Importzölle nur so lange, wie eine unabhängige Fed die Möglichkeit hat, die inflationären Effekte dieses Unsinns mittels restriktiver Geldpolitik zu bekämpfen. Andernfalls müsste man all die Zölle, die die letzten US-Administrationen angehäuft haben, auf die USD-negative Seite umbuchen.

Bleibt die Frage, ob der Dollar weiter und nachhaltig durch schlechte US-Konjunkturdaten belastet wird. Bei der Beschäftigung mit dieser Frage gilt es, zu vermeiden, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Dass nach den letzten Quartalen mit spektakulär gutem Wachstum die US-Wachstumsdynamik mal etwas nachlässt, darf nicht verwundern. Unsere US-Ökonomen erwarten für das zweite und dritte Quartal lediglich 1%25 Wachstum (annualisiert).

Kommt’s so, wird’s vor allem darauf ankommen, was die Fed daraus macht. Wird sie temporär ein Wachstum unter Potenzialgeschwindigkeit akzeptieren? Oder wird sie gleich in Panik verfallen und das Zinsruder doch schnell herumreißen? Das wiederum dürfte davon abhängen, ob’s eine (ich nenn’s mal:) “unbefleckte” Wachstumsverlangsamung gibt, also eine, die ohne deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen auskommt. Die hohen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (vom vergangenen Donnerstag) ziehen das in Zweifel.

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