UBS' Große Werbekampagne und Marktneupositionierung nach Credit-Suisse-Übernahme

Die Schweizer Großbank UBS setzt nach der Notübernahme der Credit Suisse im vergangenen Frühjahr ein klares Zeichen für Wachstum und Erneuerung. Mit der größten Markenkampagne seit 2016, betitelt „Banking is our craft“, zielt die Bank darauf ab, neue Kunden zu gewinnen und ihr Image global zu stärken. Die Kampagne, die sowohl klassische Medien als auch soziale Netzwerke einschließt, spiegelt die Ambitionen des Konzerns wider, sich nach der Übernahme neu zu positionieren und Wachstumspotenziale zu erschließen.

Die Kosten der Kampagne belaufen sich auf mehrere zehn Millionen Dollar, wobei die genaue Summe von der UBS nicht offengelegt wurde. Laut UBS-Marketingchef John McDonald liegt der Fokus darauf, potenzielle Kunden mit der UBS vertrauter zu machen, um sie für Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung zu gewinnen. Die zweite Phase der Kampagne zielt darauf ab, diese Interessenten in aktive Kunden umzuwandeln.

Sergio Ermotti, Konzernchef der UBS, betont die Bedeutung dieser strategischen Neuausrichtung: „Wir sind an einem entscheidenden Punkt in der Geschichte von UBS. Jetzt ist der richtige Moment, um unsere Marke neu zu positionieren, während wir die Integration vorantreiben und die Weichen für zukünftiges Wachstum stellen.“

Die Kampagne, die in Zusammenarbeit mit dem Werbekonzern Publicis und dem Markenberater Prophet entwickelt wurde, richtet sich zunächst an Märkte in den USA und Großbritannien, gefolgt von zehn weiteren Schlüsselmärkten, darunter Deutschland, Italien, Singapur, Hongkong, Japan und Brasilien. In der Schweiz selbst, wo die UBS bereits stark etabliert ist, wird die Kampagne nicht lanciert.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Steigerung des Bekanntheitsgrades im asiatisch-pazifischen Raum und in den USA. McDonald erklärte, dass die Kampagne die Geschichte der kombinierten Einheit – UBS und Credit Suisse – erzählen und das Unternehmen für Wachstum auf internationaler Ebene positionieren soll. Dabei soll das Wort „Craft“ die positiven Attribute der Schweiz wie Sorgfalt und Präzision hervorheben und die Kompetenzen der Bank in den Bereichen Vermögensverwaltung, Asset Management und Investmentbanking unterstreichen.

Zusätzlich zur Werbekampagne hat die britische Investmentbank Barclays kürzlich ihr Kursziel für UBS-Aktien von 17,50 auf 18,00 Franken erhöht, wobei die Einstufung auf "Underweight" bleibt. Analyst Krishnendra Dubey von Barclays hebt hervor, dass die Kapitalentwicklung und Renditen deutscher und Schweizer Banken, insbesondere der UBS, im Fokus stehen. Er merkt an, dass das Aufwärtspotenzial der UBS bereits im aktuellen Kurs eingepreist erscheint, wobei die zukünftige Entwicklung ab 2026/27 von besonderem Interesse ist.

Die UBS steht somit vor einer wichtigen Phase der Neupositionierung und internationalen Expansion, die durch diese umfangreiche Werbekampagne unterstützt wird. Die Übernahme der Credit Suisse und die anschließende strategische Ausrichtung sind entscheidend für die zukünftige Rolle der UBS im globalen Finanzmarkt.

Quelle: handelsblatt.de