STICHWORT: Was ist Armut?

BERLIN (dpa-AFX) - Wer in einer Wohlstandsgesellschaft mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens auskommen muss, gilt als relativ arm. Grundlage für die Berechnung ist laut Statistischem Bundesamt das sogenannte Medianeinkommen, das die Bevölkerung in zwei Hälften teilt: Die eine Hälfte hat mehr, die andere weniger Einkommen zur Verfügung. 2011 galt in Deutschland demnach als arm, wer über weniger als 980 Euro im Monat verfügen konnte, das waren 16,1 Prozent der Bevölkerung.

Dieser relativen Armut in den reichen Ländern stellt die Unesco die absolute Armut gegenüber. Davon betroffen sind Menschen, die weniger als einen US-Dollar (0,74 Euro) pro Tag verdienen. Grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung, Kleidung und Unterkunft werden für sie zum Problem.

Für das Deutsche Institut für Armutsbekämpfung gibt es aber auch noch eine gefühlte Armut. Sie lässt sich weniger an konkreten Einkommensgrenzen festmachen. Es geht vielmehr um Menschen, die sich aufgrund von gefühlter Ausgrenzung oder Diskriminierung als arm betrachten oder auch in ständiger Angst vor Armut leben./vl/kir/DP/hbr