SolarWorld: Nicht immer auf der Sonnenseite
Montag, 15.08.2016 14:18 von | Aufrufe: 1880

SolarWorld Aktie: Aufwind nach Veröffentlichung der Quartalszahlen

SolarWorld: Nicht immer auf der Sonnenseite - © luckylight Shutterstock.com

Ein deutliche Steigerung des weltweiten Absatzes und ein Umsatzplus von knapp 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal verschafften der SolarWorld Aktie am Vormittag einen Kursanstieg von über 10 Prozent. Die Ergebnisse des zweiten Quartals sorgten am Markt für Erleichterung. Bei einem Umsatzanstieg von 171 auf 221 Millionen Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,5 Millionen Euro spricht Vorstandsvorsitzender Frank Asbeck von Zahlen, die sich sehen lassen können. Dabei ist der Absatz nicht nur in den USA, dem größten Einzelmarkt von SolarWorld mit einem Umsatzanteil von über 50 Prozent, angestiegen, sondern auch in Deutschland, dem übrigen Europa, Asien und Afrika. Nichtsdestotrotz blieb es unter dem Strich bei einem Minus von 2,2 Millionen Euro. 

 SolarWorld dennoch weiter unter Druck

Während die vorläufigen Zahlen in Hinblick auf den Umsatz bestätigt werden konnten, war das Unternehmen beim EBIT zuvor von einem deutlich höheren Wert ausgegangen. Analysten sorgt außerdem die erneute Senkung der ohnehin niedrigen Eigenkapitalquote. Der hohe Fremdfinanzierungsanteil wirkt sich negativ auf die finanzielle Stabilität des Konzerns aus und birgt die Gefahr, die Attraktivität von SolarWorld in den Augen potenzieller Anleger zu senken. Asbeck selbst weist im Quartalsbericht auf den angestiegenen Preisdruck hin. Grund seien die Überkapazitäten chinesischer Hersteller, die auch außerhalb Chinas kräftig produzieren. 

Zusätzliche Belastung durch US-Schadensersatzurteil

Weitere Schatten auf den Wachstumskurs des Solarkonzerns wirft ein Rechtsstreit in den USA. Im Juli wurde ein SolarWorld-Tochterunternehmen in erster Instanz zu einer Schadensersatzzahlung von 720 Millionen Euro an den Silizium-Lieferanten Hemlock verurteilt. Eine Geldstrafe, die für den Konzern existenzbedrohend ist. Doch SolarWorld zeigt sich zuversichtlich. Gegen das Urteil soll zunächst Einspruch erhoben werden, so dass es zu einem zweitinstanzlichen Verfahren kommen wird. Dessen Urteilsfindung wird nach Erwartungen des Konzerns rund ein Jahr in Anspruch nehmen. Asbeck zeigte sich darüber hinaus gegenüber einer gütlichen Einigung, sowie sie in der Vergangenheit auch mit anderen Siliziumherstellern stattgefunden habe, optimistisch. Auch Beobachter schließen diese Möglichkeit nicht aus. 

Wie geht es jetzt weiter?

Im aktuell schwierigen Umfeld setzt Asbeck auf die Qualität und den Ausbau seines Produktportfolios. Das Ergebnis soll weiter gesteigert werden, indem SolarWorld seine Produktionskosten senkt. Eine Ausweitung der Produktionsmenge und die Einführung neuer Technologien sollen hierzu beitragen. Für das Geschäftsjahr 2016 wird die Steigerung des Konzernumsatzes von 20 Prozent und ein EBIT zwischen -10 und + 10 Millionen Euro angestrebt. Ob dieses Ziel angesichts des angestiegenen Preisdrucks auch umsetzbar ist, bleibt abzuwarten. 

 

 


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