Der gestern veröffentlichte WASDE-Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) sorgte vor allem am Sojabohnenmarkt für Überraschung. So revidierte das USDA seinen Ausblick für die US-Exporte deutlich runter und damit einhergehend seine Erwartung für die US-Lagerendbestände hoch, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Grund sei der starke internationale Wettbewerb durch ein hohes brasilianisches Angebot, der die Nachfrage nach US-Sojabohnen drücken dürfte. Gleichzeitig hätten die Experten aber auch ihre Erwartung für die brasilianische Ernte in 2023/24 um eine Million auf 156 Millionen Tonnen gesenkt, womit ihre Schätzung aber noch deutlich über der der brasilianischen Prognosebehörde Conab (149,4 Millionen Tonnen) liege, heißt es weiter.
„Alles in allem waren die Zahlen eher preisbelastend, weshalb der Sojabohnenpreis kurz nach der Veröffentlichung seine zuvor erzielten Tagesgewinne zunächst wieder abgab. Allerdings hielt die Schwächephase nicht lange an, was darauf hindeuten könnte, dass der Markt die weiterhin optimistischen Ernteprognosen des USDA skeptisch sieht“, so Nguyen.