Das US-Landwirtschaftsministerium hat in seinem neusten WASDE-Bericht seine Prognose für das globale Weizenangebot in 2023/24 leicht gesenkt, u.a. aufgrund einer schlechteren Ernte in Australien, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Die Lagerendbestände würden sich jedoch nur um gerade einmal 0,5 Millionen Tonnen reduzieren, da auch der Verbrauch schwächer ausfallen dürfte. Insgesamt seien die Zahlen also mehr oder weniger neutral für den Weizenpreis, heißt es weiter.
„Allerdings drohen weitere Abwärtsrevisionen der Ernteprognosen. So rechnet das USDA mit einer Ernte in Argentinien in Höhe von 16,5 Millionen Tonnen. Die Getreidebörse in Rosario hat ihre Schätzung aber angesichts der anhaltenden trockenen Wetterbedingungen mittlerweile auf nur noch 14,3 Millionen Tonnen gesenkt“, so Nguyen.
Für Überraschung habe die Prognose eines engeren Sojabohnenmarktes gesorgt. Das USDA habe seine Prognose für die US-Ernte um mehr als eine Million Tonnen und die Schätzung für die weltweiten Lagerendbestände sogar um fast vier Millionen Tonnen gesenkt. Der an der CBOT gehandelte Terminkurs sei entsprechend als Reaktion auf die Zahlen um etwa drei Prozent nach oben auf über 1.290 US-Cent je Scheffel gesprungen, heißt es weiter.
„Da sich die Angebotslage aber auch auf Basis der niedrigeren Prognosen im Vergleich zur Vorsaison deutlich verbessern dürfte, u.a. aufgrund einer dank Brasilien und Argentinien um immerhin noch rund acht Prozent höheren weltweiten Ernte, sollte sich der preisstützende Effekt aber in Grenzen halten“, so Nguyen.
