SJB FondsPortrait. Baring Eastern Europe Fund .

Freitag, 10.06.2011 18:25 von SJB - Aufrufe: 524

 

SJB FondsPortrait. Baring Eastern Europe Fund (ISIN: IE0004852103).

 

Die osteuropäischen Aktienmärkte haben sich in den ersten Monaten 2011 erfreulich positiv entwickelt, wenn auch unter teils recht hoher Volatilität. Hier machten sich die geopolitischen Spannungen im Mittleren Osten und in Nordafrika sowie die Erdbeben- und Nuklear-Katastrophe in Japan bemerkbar. Insgesamt schlugen die europäischen Schwellenländer mit ihrer Kursentwicklung sowohl die etablierten Börsenplätze als auch die restlichen Schwellenländermärkte. Investoren schätzten die vergleichsweise soliden volkswirtschaftlichen Fundamentaldaten in Mittel- und Osteuropa, so dass es besonders in Ungarn (+ 9,14 Prozent seit Jahresbeginn) und Polen (+6,55 Prozent) aufwärts ging. Der Aktienmarkt in Tschechien legte seit Jahresanfang um +4,10 Prozent zu.

 

Die steigenden Energie- und Rohstoffpreise kamen vor allem Russland zugute, weshalb auch hier der Markt seit Januar ein Plus von +8,16% aufweisen kann. Die gute Liquiditätsversorgung durch die Mehreinnahmen aufgrund des hohen Ölpreises sollte sich hier im weiteren Jahresverlauf stützend auf die russische Ökonomie auswirken. Einen Kursrücksetzer gab es hingegen am türkischen Aktienmarkt (-6,31 Prozent seit 01.01.2011), der besonders sensitiv auf steigende Rohölnotierungen reagiert. Hier ist aber nach den jüngsten Abgaben ein attraktives Bewertungsniveau erreicht, zudem sorgt die von der Zentralbank beschlossene Erhöhung der Mindestreserveanforderungen an die türkischen Banken für Beruhigung am Markt.

 

Der Baring Eastern Europe Fund (ISIN: IE0004852103) wurde am 30. September 1996 aufgelegt und gehört mit seiner fast 15-jährigen Historie zu den traditionsreichen Osteuropafonds. FondsManagerin Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper ist zugleich die Leiterin des Aktien-Research bei Barings für die gesamte EMEA-Region (Emerging Europe, Middle East and Africa) und weist eine langjährige Investmenterfahrung auf. Der Fonds notiert in Euro und investiert in die aufstrebenden osteuropäischen Volkswirtschaften wie Polen, Tschechien und Ungarn. Wesentliche Teile des Portfolios sind zudem in Russland und der Türkei angelegt. Über die letzten fünf Jahre hat der Baring Eastern Europe eine Rendite von durchschnittlich +1,40 Prozent p.a. in Euro erzielt und platzierte sich damit stets im ersten Viertel der in Osteuropa anlegenden Fonds seiner Morningstar-Vergleichsgruppe. 2010 verzeichnete der Fonds eine Wertsteigerung von +18,60 Prozent, 2009 waren es sogar +100,80 Prozent.

 

 

FondsEntwicklung. Übersichtlich.

In den fast fünfzehn Jahren seit seiner Auflegung im September 1996 hat der Baring Eastern Europe Fund eine durchschnittliche Wertentwicklung von +17,77 Prozent pro Jahr in Euro erzielen können (Stand 07.06.2011). Dies ist mehr als doppelt soviel wie das Ergebnis des Vergleichsindex MSCI Emerging Markets Eastern Europe, der im selben Zeitraum auf eine Rendite von +8,18 Prozent p.a. kam. Eine beeindruckende Leistung! Noch deutlicher abgehängt wird vom Baring Eastern Europe der MSCI World, der es in genannter Zeitspanne auf ein jährliches Plus von +5,12 Prozent brachte. Wer seit Auflegung des Fonds investiert war, hat sein Geld mittlerweile fast verzehnfacht.

Der Blick auf den historischen Chart zeigt, dass der Fonds gerade mit dem Einstieg von Ghadir Abu Leil-Cooper als FondsManagerin noch einmal einen Schub erhielt und seine zum Vergleichsindex bestehende Outperformance weiter ausbaute. Seit Juni 2004 ist der Renditevorsprung des Fonds zeitweise in schwindelnde Höhen angewachsen und bleibt auch aktuell sehr hoch. Fonds, die langfristig eine derart deutliche Mehrrendite zu ihrer Benchmark erzielen, findet man selten. Auch über drei Jahre bleibt der Performancevorsprung des Baring Eastern Europe zum MSCI EM Eastern Europe erhalten, ist aber nicht mehr ganz so deutlich. Einer Rendite von -7,38 Prozent p.a. des Fonds steht hier eine Wertentwicklung von -7,75 Prozent p.a. beim Index gegenüber.

 

Geht Frau Leil-Cooper mit ihrem Osteuropa-Fonds nun dauerhaft höhere Risiken ein, um ihren Renditevorsprung zu erwirtschaften? Nein, denn seit Auflegung des Fonds liegt dessen Volatilität mit 33,22 Prozent p.a. sogar noch unterhalb der Schwankungsbreite des MSCI EM Eastern Europe, die in diesem Zeitraum 36,41 Prozent betragen hat. Dies ist ein weiteres Argument für den Fonds, auch wenn dieser im Dreijahreszeitraum mit 42,25 Prozent eine etwas höhere annualisierte Volatilität als seine Benchmark mit 39,91 Prozent aufweist. Die konstante und überzeugende Mehrrendite des Baring Eastern Europe ist ein Beweis, dass diese leichte Risikoerhöhung belohnt wurde.

 

 

FondsStrategie. Entschlüsselt.

FondsManagerin Ghadir Abu Leil-Cooper beschreibt ihren Anlagestil als relativ freizügig. Sie nutzt die Benchmark nur als grobe Orientierung und lässt sich nicht zu sehr von dieser einschränken. Damit sind sowohl in der Länder- als auch der Sektoren- und Einzeltitelgewichtung Abweichungen vom Vergleichsindex MSCI EM Eastern Europe erlaubt und erwünscht. Die Schwellenländerexpertin selektiert die rund 50 Einzeltitel des Fonds auf Basis der Wachstumsaussichten und des fundamentalen Bewertungsniveaus. Um ein gründliches Verständnis für die jeweils lokalen Besonderheiten der Anlageländer zu entwickeln, unternimmt sie mit ihrem Team 250 bis 300 Unternehmensbesuche pro Jahr.

 

In der Ländergewichtung des Baring Eastern Europe Fund ist aktuell Russland mit 63,0 Prozent des FondsVolumens der Spitzenreiter. Leil-Cooper sieht den russischen Markt besonders durch den hohen Ölpreis und einen starken Rubel gestützt. Bei Rohölnotierungen über der Marke von 100 US-Dollar erwartet sie für Russland einen beträchtlichen Haushaltsüberschuss, der sowohl den russischen Binnenkonsum als auch die Investitionstätigkeit des Staates stützen dürfte. 17,3 Prozent des Fonds sind in der Türkei investiert, wo Leil-Cooper nach der jüngsten Kurskorrektur ein günstiges Bewertungsniveau erreicht sieht. Zudem bezeichnet sie ihr Engagement an diesem Markt auch als Schutz vor sinkenden Ölpreisen. Sollten diese deutlich nachgeben, sei mit einer Aufwärtsbewegung bei türkischen Dividendentiteln zu rechnen, da die Türkei als großer Netto-Ölimporteur entlastet werde. Polen hat mit 9,5 Prozent den drittgrößten Anteil an der Ländergewichtung des Fonds, gefolgt von Ungarn mit 5,1 Prozent. In Polen sieht die FondsManagerin interessante Investitionsmöglichkeiten durch beschleunigte Privatisierungen, während ihr Ungarn aktuell als ein Hauptprofiteur des dynamischen Wirtschaftsaufschwungs in Deutschland gilt. Ebenfalls 5,1 Prozent des FondsVolumens sind per Ende April in Tschechien und kleineren osteuropäischen Schwellenländern wie den baltischen Staaten investiert.

 

Betrachtet man die Aufteilung des FondsVermögens nach Sektoren, ist der Bereich der Banken und Finanzdienstleister mit 37,3 Prozent am stärksten vertreten. Hier hält Leil-Cooper aussichtsreiche Banktitel wie die russische Sberbank oder Turkiye Garantie Bankasi. Der zweite sehr hoch gewichtete Sektor ist Energie, in dem 30,1 Prozent der investierten Gelder angelegt sind. Angesichts der boomenden Rohstoffpreise finden sich hier Werte wie der russische Gasriese Gazprom sowie die Ölförderer Lukoil und Rosneft. Unternehmen aus dem Bereich der Roh- und Grundstoffe machen 14,4 Prozent des Portfolios aus, während Telekommunikationsfirmen mit 5,8 Prozent gewichtet sind. Industriekonzerne stellen 5,1 Prozent der Sektorengewichtung des Baring Eastern Europe Fund dar.

 

FondsManagerin Leil-Cooper hebt hervor, dass man auf der Suche nach attraktiv bewerteten Wachstumsunternehmen zuletzt an ausgewählten Börsengängen teilgenommen hat. Überzeugt ist die Schwellenländerexpertin dabei vor allem von der russischen Bank Nomos sowie dem ebenfalls in Russland beheimateten Hersteller von landwirtschaftlichen Produkten Rosagro. Beide Aktien würden gut zur Anlagephilosophie des Fonds passen. Die längerfristigen Aussichten der osteuropäischen Märkte beurteilt sie sehr positiv. Ein größerer Wachstumseinbruch sei angesichts der hohen Liquidität nicht zu erwarten. Aufgrund der bald bevorstehenden Wahlen in Polen und der Türkei sei in diesen Staaten mit neuen Stimulierungsprojekten der Binnenkonjunktur zu rechnen. Gestützt würden die Börsenplätze Osteuropas zudem durch den Aufwärtstrend ihrer Währungen, resümiert Leil-Cooper. Deshalb bleibe der Fonds mit seinem derzeitigen Volumen von 2,05 Milliarden Euro nahezu vollständig investiert.

 

SJB Fazit. Baring Eastern Europe Fund.

Die Wachstumsaussichten für die Osteuropa-Region bleiben ausgezeichnet, Russland profitiert von hohen Rohstoffpreisen. Wer einen mit viel Expertise und Erfahrung ausgestatteten Osteuropafonds sucht, wird beim Baring Eastern Europe fündig. Über fünfzehn Jahre hat der Fonds seinen Vergleichsindex dauerhaft und mit großem Abstand übertroffen. Zuschlagen.

 

Barings. Hintergründig.

Baring Asset Management wurde 1989 gegründet. Barings gehört zur MassMutual Financial Group. Fonds in Deutschland: 25. Verwaltetes Vermögen weltweit: 38,3 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn: Keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 100. Geschäftsführer: Oliver Morath. Stand: 07.02.2011.SJB Abfrage 10.06.2011

 

Sie finden Barings im Internet unter: http://www.barings.com/de/index.htm

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Fordern Sie die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen an. Gratis unter FondsPortrait@sjb.de oder www.sjb.de

Quelle: SJB FondsSkyline

 
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