SJB FondsEcho. Pictet Water .

Donnerstag, 27.08.2015 19:05 von SJB - Aufrufe: 885

 

SJB FondsEcho. Ressource. Knapp. Pictet Water (LU0104884860).

 

Der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Doch aufgrund des immer höheren Wasserverbrauchs in Landwirtschaft, Industrie und Privathaushalten trifft eine stetig steigende Nachfrage auf ein begrenztes Angebot. Ein großes Potenzial für Unternehmen, die die oftmals veraltete und ineffiziente Versorgungsinfrastruktur im Bereich Trinkwasser modernisieren und den aktuellen Bedürfnissen anpassen.

Auch der Klimawandel und die globale Bevölkerungsexplosion machen Wasser zu einer immer wertvolleren Ressource. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen verfügt rund ein Drittel der Weltbevölkerung über keine ausreichenden sanitären Anlagen, und gerade in den Schwellenländern fließen Abwasser von Städten und Industrie oft unbehandelt in Flüsse, Seen oder ins Meer. FondsManager Hans Peter Portner verwaltet mit dem im Januar 2000 aufgelegten Pictet Water den ersten ganz auf den Wassersektor fokussierten Themenfonds und betont in diesem Zusammenhang, dass auch künftig große Investitionen in die Wasser-Infrastruktur nötig sein werden, um Menschen einen verlässlichen Zugang zu Trinkwasser zu garantieren. Da im Zuge des weltweiten Wirtschaftswachstums die Nachfrage nach Süßwasser das Angebot in den kommenden Jahren weiter deutlich übersteigen wird, bieten ausgewählte Unternehmen aus den Bereichen Wasserversorgung und Wassertechnologie langfristig außergewöhnliche Anlagechancen.

Dieses Potenzial will sich der Pictet Water P EUR (WKN 933349, ISIN LU0104884860) zu Nutze machen, der aktuell über ein FondsVolumen von 2,78 Milliarden Euro verfügt und damit der größte seiner Art auf dem deutschsprachigen Markt ist. FondsManager Hans Peter Portner betreibt ein aktives Titel-Management und wählt die Einzelwerte nach dem Bottom-up-Prinzip aus. Durch die Kombination zyklischer Industrietitel mit eher defensiven Aktien besitzt sein weltweit anlegender Fonds ein attraktives Risiko-Ertrags-Profil, wobei einzelne Wachstumswerte aus dem Bereich Umweltdienstleistungen das Portfolio abrunden. Als Vergleichsindex dient der MSCI World, das Portfolio ist über 67 Titel breit gestreut. Seit Auflegung konnte der Themenfonds für Wasseraktien seine Benchmark deutlich hinter sich lassen: Einer kumulierten Wertentwicklung auf FondsSeite von +121,15 Prozent in Euro steht eine Performance von +35,05 Prozent beim Referenzindex gegenüber. Mit seiner Rendite p.a. von +5,23 Prozent auf Eurobasis besitzt der Pictet Water damit einen langfristigen Performancevorsprung von über drei Prozentpunkten zum MSCI World, der mit einem jährlichen Renditeplus von +1,95 Prozent in Euro aufwartet. Wie stellt sich die so erfolgreiche Anlagestrategie des Pictet-Fonds im Detail dar?

 

FondsStrategie. Bewertung. Analysiert.

Der Pictet Water strebt einen langfristigen Kapitalzuwachs an und investiert hierzu schwerpunktmäßig in Aktien von Gesellschaften weltweit, die im Bereich Wasser tätig sind. Der Fokus liegt auf Unternehmen der Wasserversorgung und der Wassertechnologie; hinzu kommen Firmen, die Umweltdienstleistungen oder Dienstleistungen in der Wasseraufbereitung erbringen. Um aus dem rund 300 Einzeltitel umfassenden Anlageuniversum die Aktien mit der attraktivsten Bewertung und dem höchsten Kurspotenzial herauszufiltern, nimmt FondsManager Hans Peter Portner eine Titelselektion nach Bottom-up-Kriterien vor. In seiner gründlichen Analyse der Einzelwerte legt er den Fokus auf die wirtschaftlichen Fundamentaldaten. Um den Anlagekriterien des Fonds zu entsprechen, müssen die Zahlen mit Blick auf das Bewertungsniveau und die Liquidität stimmen. Zudem sollten die Firmen im Portfolio ein überzeugendes Geschäftsmodell sowie eine hohe Qualität der Unternehmensführung aufweisen. Grundbedingung für die Aufnahme in den Themenfonds ist es, dass die ausgewählten Unternehmen mindestens 20 Prozent ihrer Erträge durch wasserbezogene Aktivitäten erwirtschaften. Dabei bevorzugt FondsManager Portner Firmen, die komplette Lösungen anbieten und dadurch einen Know-how-Vorteil haben. Bei seiner Titelauswahl wird der Marktexperte durch einen wissenschaftlichen Beirat von Spezialisten führender Wasserunternehmen und -organisationen unterstützt. Im Rahmen einer aktiven Portfolioverwaltung ist Portner stets in die Einzelaktien investiert, die seines Erachtens am meisten vom Wachstum des Wassermarktes profitieren. Der Pictet-Marktexperte betont, dass weltweit erhebliche Investitionen nötig sind, um die Wasserressourcen zu erhalten, die Infrastruktur zu modernisieren oder überhaupt erst aufzubauen. Deshalb erwartet er eine verstärkte Zusammenarbeit des öffentlichen und des privaten Sektors, wodurch sich interessante Anlagemöglichkeiten – insbesondere durch Privatisierungen – ergeben. Wie ist sein FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?

 

FondsPortfolio. USA. Führend.

In der Ländergewichtung des Pictet Water stellen die USA mit 44,9 Prozent Portfolioanteil den geographischen Schwerpunkt dar. Auf Platz zwei ist Großbritannien mit 13,9 Prozent zu finden, während 9,1 Prozent des FondsVolumens in Frankreich investiert sind. Im Mittelfeld der geographischen Aufteilung liegen mit China (7,8 Prozent) und Japan (6,4 Prozent) zwei asiatische Staaten. Kanada (2,7 Prozent) und die Schweiz (2,4 Prozent) befinden sich im hinteren Teil der Länderallokation des FondsVermögens. 2,3 Prozent der Investments sind in den Niederlanden beheimatet. Aktien aus Südkorea (2,1 Prozent) sowie Österreich (1,7 Prozent) runden die geographische Struktur des Pictet-Fonds ab.

In der Sektorengewichtung des FondsProduktes sind Titel aus dem Bereich Wassertechnologie mit 47,3 Prozent am stärksten vertreten. Dahinter folgen Unternehmen der Wasserversorgung mit 40,1 Prozent, Umweltdienstleister machen 11,1 Prozent des Portfolios aus. Per Ende Juli liegt die Cash-Quote des Fonds bei 1,5 Prozent. Welche Einzeltitel sind derzeit die Favoriten von FondsManager Portner? Größte Einzelposition im Pictet Water ist der französische Wasser- und Abwasserdienstleister Veolia Environnement mit 4,8 Prozent des FondsVermögens. Auch der zweite Platz unter den Top 10 des Fonds geht an Frankreich: Der auch in der Umweltbranche aktive Wasserversorger Suez Environnement besitzt einen Portfolioanteil von 4,2 Prozent. Die dritte Position unter den am höchsten gewichteten Einzelwerten nimmt der US-Mischkonzern Danaher mit 4,0 Prozent ein, der unter anderem Messgeräte für die Reinheitsbestimmung von Wasser herstellt. FondsManager Portner berichtet, dass das jüngste Umfeld rückläufiger Aktienkurse gute Einstiegsgelegenheiten für eine Anlage in regulierte Wasserversorger darstellte. Bei diesen habe die Fähigkeit, in die Wasserinfrastruktur zu investieren, ein äußerst stabiles Wachstum des operativen Cash-flows zur Folge. Im Industriebereich hingegen wurde das FondsPortfolio weiter in Richtung attraktiver Endmärkte wie Umweltprüfungen und -dienstleistungen ausgebaut, wobei die Positionen bei den US-Firmen Waste Management und Waters Corporation erhöht wurden.

 

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Pictet Water dem MSCI World EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre nimmt die Korrelation mit dem breit gestreuten weltweiten Aktienindex einen Wert von 0,89 an, für ein Jahr fällt sie mit 0,80 ebenfalls deutlich aus. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und SJB-Referenzindex stark ausgeprägt, nimmt jedoch im kurzfristigen Zeithorizont ab. Diese Diagnose wird durch die Kennzahl R² bestätigt, die für drei Jahre 0,80 beträgt und über ein Jahr auf 0,65 zurückgeht. Demnach haben sich mittelfristig 20 Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 35 Prozent. Die Kennzahl R² demonstriert, dass FondsManager Portner in seinem Portfolio globaler Wasseraktien die Unabhängigkeit vom internationalen Aktienmarkt zuletzt gesteigert hat. Der Tracking Error weist in dieselbe Richtung und legt zugleich Zeugnis von einer nur moderaten Risikoneigung ab: Die Spurabweichung des Pictet-Fonds mit seinem aktiven Titelmanagement beträgt im Dreijahreszeitraum 5,04 Prozent und legt über zwölf Monate auf 6,03 Prozent zu. Welche Schwankungsneigung hat das Investmentprodukt zu verzeichnen?

 

 

FondsRisiko. Volatilität. Gesteigert.

Der Pictet Water weist für drei Jahre eine Volatilität von 12,37 Prozent auf, die über ein Jahr auf 12,70 Prozent ansteigt. Damit liegt der Fonds mit seiner stärkeren Spezialisierung leicht oberhalb des Schwankungsniveaus, das der MSCI World EUR NET als Vergleichsindex zu verzeichnen hat: Mit 10,10 Prozent in der jüngsten Dreijahresperiode bzw. 11,25 Prozent über die letzten zwölf Monate fällt die annualisierte „Vola“ des breiten internationalen Aktienmarktes geringer aus. Absolut betrachtet befinden sich die Kursschwankungen des Themenfonds „Wasser“ aber auf einem moderaten Niveau – die stärkere Fokussierung der Investmentstrategie des Pictet-Fonds rechtfertigt in diesem Fall die um ein bis zwei Prozentpunkte erhöhte Schwankungsbreite.

Die gesteigerte Volatilität des Pictet-Produktes manifestiert sich in dem über Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 1,13 für drei Jahre. Im Einjahreszeitraum beträgt die Risikokennzahl 0,98 und liegt damit knapp unter dem Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre zeigt, dass die Phasen einer geringeren und einer gesteigerten Schwankungsanfälligkeit in etwa gleich verteilt sind. Das FondsBeta war in 17 der letzten 32 betrachteten Einzelzeiträume stärker ausgeprägt als der marktneutrale Wert von 1,00 und nahm dabei einen Wert von 1,31 in der Spitze an. In 15 Einzelperioden präsentierte sich das Pictet-Produkt weniger schwankungsintensiv als der MSCI World und generierte einen Beta-Wert von zutiefst 0,68. Die Quintessenz der Beta-Analyse: Von seiner Risikostruktur her ist der Pictet Water als Themenfonds ähnlich einzuschätzen wie der breite globale Aktienmarkt, auch wenn er geringfügig gesteigerte Kursbewegungen verzeichnet. Kann FondsManager Portner mit seiner Fokussierung auf Wasseraktien eine Mehrrendite zum MSCI World erzielen?

 

FondsRendite. Alpha. Negativ.

Per 24. August 2015 hat der Pictet Water P EUR über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +34,47 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +10,38 Prozent p.a. entspricht. Eine attraktive Performance, die vom MSCI World EUR NETR noch übertroffen wird: Der weltweit streuende Aktienindex bringt es im selben Zeitraum auf eine Gesamtrendite von +61,33 Prozent in Euro bzw. ein Ergebnis von +17,28 Prozent jährlich. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr ergibt sich ein ähnliches Bild: Der Pictet-Fonds verzeichnet mit einer Wertentwicklung von +8,21 Prozent ein geringeres Renditeergebnis als der MSCI-Vergleichsindex, der mit einem Plus von +21,22 Prozent auf Eurobasis aufwarten kann. Was dem Pictet-Produkt seit Auflegung gelungen ist, eine bessere Performance als der breite internationale Aktienmarkt zu erzielen, glückt dem Wasser-Fonds in den beiden hier analysierten Zeiträumen nicht. Je länger der Investmenthorizont, desto eher können Aktien von Unternehmen aus dem Wassersektor jedoch ihre Stärken gegenüber internationalen Standardtiteln ausspielen.

In der Alpha-Analyse ergibt sich für den Pictet-Fonds ein Alpha-Wert im roten Bereich, der über drei Jahre bei -0,66 liegt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl mit -0,92 gleichsam negativ. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über einen Dreijahreszeitraum belegt, dass die Perioden mit einer unterdurchschnittlichen Rendite überwiegen. In 20 der 32 analysierten Einjahresperioden verzeichnete der Pictet-Fonds eine schwächere Performance als der MSCI World Index und markierte negative Alpha-Werte bis -0,92 im Tief. Dem standen lediglich 10 Zeiträume mit einer stärkeren Wertentwicklung gegenüber, in denen der Themenfonds ein Alpha von 0,39 im Hoch generieren konnte. Zusammenfassend bleibt festzustellen: In einer Phase überwiegend steigender Aktienmärkte fällt es dem Pictet Water schwer, eine Mehrrendite zum globalen Aktienmarkt zu erwirtschaften. Dies könnte sich jedoch bald ändern, wenn im Zuge der auf breiter Front fallenden Notierungen der defensive Charakter der ausgewählten Wasser-Aktien wieder einen Vorteil darstellt.

 

SJB Fazit. Pictet Water.

Bei den in Wasserversorgung und Wassertechnologie tätigen Firmen handelt es sich um einen Bereich mit nachhaltigen Wachstumschancen, der insbesondere durch seine Konjunkturunabhängigkeit überzeugt. In dem ältesten und volumenstärksten Aktienfonds zum Thema Wasser mischt FondsManager Portner zudem Aktien von Umweltdienstleistern bei. In der Konsequenz besitzt der Pictet Water ein durch attraktive Fundamentaldaten überzeugendes Portfolio, das Defensivstärke wie Wachstumsqualitäten perfekt vereint. Gerade in einem Umfeld schwächerer Börsen gewinnen Wassertitel an Attraktivität!

 

 

Erläuterungen

 

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

 

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

 

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

 

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

 

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

 

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.

 

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

 

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

 

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

 

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

 

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

 

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

 

 
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