ROUNDUP: Zigarettenhersteller Reemtsma sieht Tabakbranche von Brüssel bedroht

HAMBURG (dpa-AFX) - Der Zigarettenhersteller Reemtsma sieht aufgrund der geplanten EU-Vorschriften zum Tabakverkauf den freien Wettbewerb der Branche und tausende Arbeitsplätze bedroht. Am Dienstag (9.30 Uhr) will der Vorstandssprecher der Reemtsma Cigarettenfabriken, Marcus T.R. Schmidt, in Hamburg über die möglichen Auswirkungen informieren. Zudem stellt Schmidt Ergebnisse das Geschäftsjahres 2013 vor. Reemtsma vertreibt Marken wie "John Player Special" und "Gauloises".

Nach Willen der EU-Kommission sollen unter anderem Warnhinweise auf Zigarettenschachteln erheblich größer und Geschmacksverstärker verboten werden. Warnaufrufe und Schockfotos könnten über die Hälfte der Vorder- und Rückseite einer Packung ausmachen. Derzeit sind dafür in Deutschland 30 Prozent vorne und 40 Prozent hinten vorgesehen.

Bilder von Krebsgeschwüren oder Raucherbeinen gibt es noch nicht. Auch das sogenannte "Plain Packaging" bei dem alle Zigarettenschachteln gleich aussehen würden, war in Europa diskutiert worden. In dem Richtlinienentwurf ist es aber nicht mehr als Pflicht enthalten. Allerdings könnten es die Staaten eigenständig einführen.

Die neuen Vorgaben könnten 2015 in Kraft treten. Zuvor müssen Europaparlament und Staaten zustimmen. Reemtsma argumentiert, Brüssel gefährde damit den Wert von Zigarettenmarken und den freien Wettbewerb. Auch Arbeitsplätze seien dann bedroht.

Im Geschäftsjahr 2011/2012 hatte Reemtsma seinen Umsatz um 9 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro erhöht. Der Gewinn vor Steuern lag damals nach Angaben des Unternehmens bei 545 Millionen Euro. Mit einem Gesamtmarktanteil von 24,3 Prozent wurde die Position als zweitgrößter Anbieter in Deutschland gefestigt. Schon damals hatte sich das Unternehmen gegen mehr Vorschriften aus Brüssel gestellt. Reemtsma ist eine Tochter des britischen Konzerns Imperial Tobacco (Imperial Tobacco Aktie)./idt/DP/stk