Ein Flugzeug bei einem Start (Symbolbild).
Donnerstag, 30.04.2020 13:10 von | Aufrufe: 398

ROUNDUP: Safran kappt Produktion wegen Corona-Krise deutlich - Aktie legt zu

Ein Flugzeug bei einem Start (Symbolbild). pixabay.com

PARIS (dpa-AFX) - Nach dem Desaster um Boeings Mittelstreckenjet 737 Max erwischt die Corona-Krise den französischen Triebwerksbauer und Technologiekonzern Safran (Safran Aktie) zusätzlich hart. Wegen des erwarteten Nachfrageeinbruchs fährt Safran den Bau des Leap-Triebwerks für den Boeing (Boeing Aktie) -Jet und das Konkurrenzmodell Airbus A320neo deutlich zurück. Vorstandschef Philippe Petitcolin sagt der gesamten Branche eine lange Durststrecke voraus. Safran sieht er finanziell aber sicher aufgestellt.

Nachdem Safran seine Quartalszahlen und Produktionspläne bereits am Mittwochabend vorstellt hatte, legte die Aktie des Unternehmens am Donnerstag zeitweise um fast sieben Prozent zu. Um die Mittagszeit lag sie allerdings nur noch mit 2,04 Prozent im Plus bei 89,08 Euro. Allerdings ist Safran im EuroStoxx 50 einer der größten Verlierer der Corona-Krise. Seit dem 21. Februar hat die Aktie fast 40 Prozent verloren.

Safran hat inzwischen einen Großteil seiner Mitarbeiter nach Hause geschickt, den Angaben zufolge vor allem mithilfe von Zwangsurlaub. In Frankreich beliefen sich die Kürzungen auf 45 Prozent, weltweit auf 35 Prozent, hieß es. Zwischenzeitlich musste das Unternehmen den Betrieb an zahlreichen Standorten vorübergehend aussetzen. Um die Kosten auf Dauer zu senken, will das Management nun mehrere Werke schließen. Genaueres werde in den kommenden Monaten entschieden, sagte Petitcolin.

Deutlich zurückfahren will Safran die Produktion seines meistgefragten Flugzeug-Antriebs. Von den Leap-Triebwerken sollen in diesem Jahr statt 1400 nur rund 1000 Stück fertig werden. Safran baut den Antrieb mit dem US-Konzern General Electric im Gemeinschaftsunternehmen CFM.

Das Triebwerk steckt sowohl in Boeings Krisenjet 737 Max als auch in rund jedem zweiten Jet der Airbus-Modellfamilie A320neo. Allerdings gilt für den Mittelstreckenjet 737 Max seit mehr als einem Jahr nach zwei tödlichen Abstürzen ein weltweites Flugverbot. Seit Januar hat der US-Konzern Boeing die Produktion des Fliegers komplett gestoppt, was auch CFM und damit Safran zu schaffen macht. Wegen der Corona-Krise fährt nun auch Airbus die A320neo-Produktion vorerst um rund ein Drittel zurück. Entsprechend weniger Triebwerke werden gebraucht.

Im ersten Quartal brockten der Stopp der 737-Max-Produktion und die Corona-Krise Safran bereits einen Umsatzrückgang ein. Auf vergleichbarer Basis sanken die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp neun Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal dürften die Umsätze noch deutlicher zurückgehen. Die Krise treffe neben dem Triebwerksgeschäft auch die Nachfrage nach anderen Flugzeugteilen wie der Kabinenausstattung. Safran will trotz der Belastungen im Gesamtjahr einen positiven Barmittelzufluss erreichen.

Das Management rechnet damit, dass Hilfsprogramme von Regierungen der Flugzeugindustrie helfen. Langfristig dürfte die Erholung aber schleppend verlaufen, mit geringeren Auslieferungen über 2020 hinaus. Petitcolin sagte dem französischen Sender Radio Classique, es könne sechs bis sieben Jahre dauern, bis die Produktion in der Branche wieder das Niveau von 2019 erreiche./stw/fba/men


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