Robert Habeck bei der Bundesdelegiertenkonferenz des Bündnis 90/Die Grünen
Freitag, 28.07.2023 15:24 von | Aufrufe: 873

ROUNDUP: Habeck hofft auf mehr Unabhängigkeit durch deutsche Raketenbauer

Robert Habeck bei der Bundesdelegiertenkonferenz des Bündnis 90/Die Grünen ©Martin Kraft

OTTOBRUNN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erhofft sich von Raumfahrt-Start-ups aus Deutschland mehr Unabhängigkeit von von außereuropäischen Anbietern. Das sagte der Grünen-Politiker am Freitag am Rande seines Besuchs bei Isar Aerospace in Ottobrunn bei München. Am Vortag hatte er in diesem Zusammenhang auf die amerikanische Raumfahrtfirma SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk verwiesen.

Der Besuch in Ottobrunn bildete den Abschluss einer Ländertour, bei der Habeck zuvor auch zwei weitere junge Raumfahrtfirmen in Baden-Württemberg und Bayern besucht hatte. Alle drei in den vergangenen Jahren gegründeten Unternehmen arbeiten an Trägerraketen, mit denen Satelliten ins All befördert werden können und planen demnächst erste Testflüge.

Derzeit fehle es Europa an einem eigenen Zugang ins All, bemängelte Habeck - dabei werde dieser aus militärischen und aus Sicherheitsgründen immer relevanter. "Für eine Übergangsphase kann man das akzeptieren, auf Dauer ist es nicht akzeptabel." Das sei eine Frage der "strategischen Souveränität". Man sei in diese Lage gekommen, weil der Staat eine zu große Rolle gespielt habe, ergänzte Habeck. "Es gab staatliche Aufträge, staatliche Institutionen und eine staatliche Finanzierung." Die Raumfahrt-Koordinatorin der Bundesregierung, Anna Christmann (Grüne), die Habeck begleitete, sagte: "Wir wollen zukünftig mehr private Akteure in diesem Bereich sehen."

In Europa spielen bislang die Raketen des Unternehmens Arianespace eine entscheidende Rolle. Es gehört zur ArianeGroup, die wiederum ein Gemeinschaftsunternehmen des europäischen Luftfahrtkonzerns Airbus und des französischen Triebwerkherstellers Safran (Safran Aktie) ist. Die letzte europäische Ariane-5-Trägerrakete startete Anfang Juli in den Weltraum. Die Nachfolgerin Ariane 6 lässt auf sich warten: Sie hätte eigentlich schon vor drei Jahren ihre Premiere haben sollen, Mittlerweile peilt die Europäische Raumfahrtagentur Esa den Start für Ende des Jahres an.

"Wir werden das Programm auch vernünftig zu Ende finanzieren", sagte Habeck zu, der sich aber für die Zukunft deutliche Kostensenkungen durch die Nutzung privater Anbieter verspricht. Das bisherige staatliche Programm sei "viel, viel teurer". Wenn das Ariane-6-Programm beendet sei, sollten private Unternehmen die gleichen Chancen haben wie Arianespace bei Bewerbungen um staatliche Aufträge.

Daten aus Satelliten lassen sich für vielfältige Anwendungen nutzen, etwa zur Beobachtung von Wetter und Klima, für die Landwirtschaft bei der Messung von Feuchtigkeit im Boden oder militärisch wie im Ukraine-Krieg. Der europäische Fußball-Verband UEFA will künftig enger mit der Esa zusammenzuarbeiten, um mit Echtzeitdaten die Sicherheit von Fans bei Fußballspielen zu verbessern - sie sollen erkennbar machen, wie viele Menschen sich wann an einem Punkt stauen.

Am Donnerstag hatte Habeck bereits das baden-württembergische Unternehmen Hyimpulse nahe Heilbronn besucht. Das Start-up will Paraffin, also Kerzenwachs, als Treibstoff einsetzen, was die Unternehmensführung als besonders sicher beschreibt. Rocket Factory in Augsburg wiederum nutzt, wenn möglich, bestehende Bauteile von Lieferanten aus der Region, etwa aus der Autoindustrie - das soll helfen, Kosten zu senken. Isar Aerospace wiederum stellt möglichst viel in Eigenproduktion her, zum Beispiel mit 3D-Druckern./hrz/DP/jha


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