(neu: Kurse aktualisiert, Analystenstimme, mehr Hintergrund, Stellungnahme Merck.)
LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Konzern Pfizer
Ein Merck-Sprecher wollte die schlechten Nachrichten aus den USA auf Anfrage nicht kommentieren. Damit hält er es wie sein Chef. Merck-Lenker Stefan Oschmann hatte erst unlängst zur Jahresbilanzpressekonferenz zum wiederholten Male um Verständnis gebeten, zum laufenden Verkaufsprozess nichts Genaueres sagen zu können. Nach bislang offizieller Lesart hoffen die Darmstädter auf eine Entscheidung binnen des ersten Halbjahres.
Pfizer hatte im vergangenen Herbst sein Geschäft mit den sogenannten Over-the-Counter-Mitteln (OTC) auf den Prüfstand gestellt - zeitlich nach Merck. Das US-Unternehmen hat in der Sparte unter anderem Schmerzmittel wie Advil, aber auch Verdauungsmittel und Vitaminpräparate im Programm. Am Markt war von einer Bewertung von mindestens 20 Milliarden Dollar (Dollarkurs) die Rede gewesen. Doch offenbar war es schwierig, überhaupt Bieter für eine solche Summe zu finden.
Nach früheren Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg hatten neben GlaxoSmithKline lediglich der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser
Andere Konzerne wie Sanofi
An der Londoner Börse reagierten die Anleger erleichtert auf den Rückzug, die GSK-Aktie legte zuletzt mehr als 3 Prozent zu. Pfizer hingegen gerieten vor dem offiziellen US-Handelsstart unter Druck. Wie Pfizer in einer ersten Reaktion am Freitag erklärte, will der Konzern wie geplant in diesem Jahr eine Entscheidung über die Zukunft seiner Selbstmedikation treffen. Dabei halten sich die Amerikaner weiterhin alle Wege für die Sparte offen - also inklusive eines Verkaufs oder einer Abspaltung.
Warburg-Analyst Ulrich Huwald ringt der überraschenden Erfolglosigkeit von Pfizer bei seiner Suche etwas durchaus Positives für den Merck- Konzern ab: "Jeder, der bei Pfizer abspringt ist ein potenzieller Interessent für Merck", sagte er. Allerdings glaubt auch er, dass der Verkaufspreis für die Darmstädter noch ein Thema werden könnte.
Bereits seit längerem wird spekuliert, dass durch die Pfizer-Konkurrenz auch die Darmstädter in ihren Preisvorstellungen unter Druck geraten könnten. Medienberichten zufolge war der Dax
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Merck-Chef Oschmann war in den vergangenen Monaten nicht müde geworden, die Unterschiede zwischen der eigenen Sparte für Selbstmedikation und jener der Amerikaner zu betonen. Er verwies auf den enormen Größenabstand und unterschiedliche Kernmärkte - Pfizer etwa ziele mit seinem OTC-Geschäft vor allem auf die USA ab - womit laut Oschmann auch unterschiedliche Interessenten angelockt würden. Außerdem kann Merck - anders als Pfizer - mit einem Wachstum seines Consumer-Health-Geschäfts wuchern. Im vergangenen Jahr stiegen die Umsätze dort um rund 6 Prozent auf 911 Millionen Euro, über die Hälfte stammte aus Wachstumsmärkten wie Mexiko, Südafrika und Indien.
Aber auch Merck hat bereits Rückschläge hinnehmen müssen. So soll der Schweizer Lebensmittelriese Nestle, der angeblich das höchste Gebot abgegeben hatte, vor einigen Wochen abgesprungen sein. Als verbliebene Interessenten hatte Bloomberg Anfang Februar noch Reckitt Benckiser und den Generika-Hersteller Mylan
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