Rohstoff-Report - Orangensaft Performance pur

Freitag, 03.06.2011 13:13 von Aktiencheck - Aufrufe: 871

München (aktiencheck.de AG) - Seitdem Orangensaft im Februar 2009 ein Tief ausbildete, hat sich der Preis verdreifacht, so die Experten von "BörseGo" in ihrem "Rohstoff-Report".

Obwohl Orangensaft in den Medien fast keine Beachtung erhalte, sei der Saft aus der Zitrusfrucht einer der heißesten Tipps für Rohstoffanleger. Denn immerhin kämen 42% aller Orangen aus dem Süden der USA, wo im Sommer und Herbst Hurrikans die Orangenhaine bedrohen würden. Das sei noch nicht immer so gewesen. Früher hätten die meisten Orangenbäume noch weiter im Norden Floridas gestanden und seien von den Hurrikans im Süden relativ gut geschützt gewesen.

Wegen der Gebirgsketten, die vertikal zur amerikanischen Land masse verlaufen würden, könne es immer wieder, trotz tropischer Temperaturen in Florida, zu plötzlichen Frosteinbrüchen kommen. Man habe deshalb die Plantagen mehr und mehr in die südlichen Gebiete Floridas verlegt, ohne an Hurrikans zu denken. Die Preise würden immer wieder stark ansteigen, wenn Hurrikans die Plantagen bedrohen würden. So auch Mitte Mai, als das amerikanische Amt für Ozeanografie und Wetter, NOAA, eine aktive Hurrikansaison für dieses Jahr prognostiziert habe. Die Preise seien auf den höchsten Stand seit fast vier Jahren gestiegen.

Da Orangenbäume mehrjährige Pflanzen seien, könne die Produktion nicht beliebig von einem auf das andere Jahr ausgeweitet werden. Werde eine Plantage von Hurrikans zerstört, so dauere es drei bis sieben Jahre, bis die neu gepflanzten Bäume verwertbare Früchte tragen. Des einen Leid ist des anderen Freud! So auch bei Orangensaft, denn Brasilien sei in den letzten Jahrzehnten vom unbedeutenden Grenzanbieter zum Weltmarktführer für den Vitamindrink aufgerückt. Seit den 1980er Jahren habe das Land am Zuckerhut seine Produktion mehr als verdoppeln können.

Die Warenterminbörse ICE sei der weltweit exklusive Handelsplatz für gefrorenes Orangensaftkonzentrat. Die dort gehandelten Kontrakte würden den Herstellern als Benchmark dienen und ihnen ermöglichen, ihr Preisrisiko gegen die volatilen Kursschwankungen abzusichern. In den vergangenen Jahren sei das Volumen stetig angewachsen, und auch Spekulanten, die keine physische Ware besitzen würden, würden versuchen, von den Schwankungen zu profitieren. Gefrorenes Orangensaftkonzentrat friste zu Unrecht ein Schattendasein unter den Rohstoffen. Ein Blick auf die handelbaren Zertifikate könnte sich für Anleger lohnen. Denn die Preise könnten in diesem Jahr angesichts der schlechten Ernteaussichten wieder das Niveau des Jahres 2007 bei über 200 Cents ansteuern.

Anleger könnten an der Preisentwicklung des Orangensafts über zahlreiche Zertifikate teilhaben. Etwa mit dem RICI-Enhanced-TR-Index- Zertifikat (Open End Zertifikat auf RICI Enh. Orange Juice Index [The Royal Bank of Scotland PLC]), das rolloptimiert in den Orangensaftpreis investiere. Wer lieber genau den Orangensaftpreis repräsentiert haben möchte und den vorderen Kontrakt spiegeln will, wird bei der HVB (Open End Partizipations-Zertifikat auf Orangensaft NYBOT [HypoVereinsbank/UniCredit]) oder bei Goldman Sachs (Open End Partizipationszertifikat auf Orangensaft NYBOT Rolling [Goldman Sachs]) fündig, so die Experten von "BörseGo" in ihrem "Rohstoff-Report". (Ausgabe Juni 2011) (03.06.2011/zc/a/a)

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