In Köln beginnt am Mittwoch der Prozess gegen frühere Top-Manager der Privatbank Sal. Oppenheim. Neue Indizien belasten die Angeklagten.
Im Saal 210 des Kölner Landgerichts beginnt am Mittwoch ein Wirtschaftsprozess der Superlative. In 78 Verhandlungstagen müssen sich vier frühere persönlich haftende Gesellschafter der Privatbank Sal. Oppenheim, darunter Matthias Graf von Krockow und Christopher von Oppenheim, sowie der Immobilienunternehmer Josef Esch wegen schwerer Untreue verantworten. Die Angeklagten sollen die Bank bei Immobiliendeals geschädigt haben.
Allein bei einer Transaktion in Frankfurt geht es um rund 75 Millionen Euro. Dort sollten die Investmentbanker von Sal. Oppenheim auf zwei Grundstücken in bester Lage einziehen. Geplant war ein 8300 Quadratmeter großer Anbau an eine Villa. Die Kaufverträge, die die WirtschaftsWoche eingesehen hat, legen die Hintergründe offen. Die Grundstücke kaufte im Juni 2007 für 51,25 Millionen Euro eine Gesellschaft, an der die Ex-Oppenheim-Top-Manager von Krockow und von Oppenheim, die Miteigentümerin Karin von Ullmann und ihr Sohn Georg sowie Esch und dessen Frau Irma beteiligt waren. Die Käufer übernahmen alle Risiken, ohne Wertgutachten. Um das Investitionsvolumen von geplanten 130 Millionen Euro zu finanzieren, nahmen sie bei Sal. Oppenheim Kredite auf. Als Sicherheit diente eine Grundschuld. Eigenkapital brachten die Käufer nicht ein.
Schieflage der Bank war früh zu erkennen
Ende 2008 übernahm die Bank die Gebäude. Geld floss keines. Dafür übertrugen von Krockow, Esch und Co. alle Verpflichtungen aus den Krediten an Sal. Oppenheim. Die Staatsanwälte glauben, dass die Gesellschafter erkannt hatten, dass es mit der Bank bergab ging, das Bauprojekt zu teuer wurde und sie persönliches Vermögen vor Forderungen schützen wollten.
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