Die Wirtschaft boomt seit Jahren, aber deutsche Banken verdienen im Geschäft mit Privatkunden immer weniger Geld. Schon in wenigen Jahren drohen Milliardenverluste. Daran werden wohl auch Fusionen wenig ändern.
Wer an einem normalen Werktag in die Filiale einer durchschnittlichen Bank oder Sparkasse kommt, der bekommt einen Eindruck davon, wie es um das Privatkundengeschäft in Deutschland steht. Häufig treffen viele Mitarbeiter auf vereinzelte Kunden. Letztere heben vor allem Geld ab oder drucken Kontoauszüge aus. Die Beratungskabinen dagegen sind oft verwaist.
Diese Tristesse schlägt sich auch in den Zahlen nieder. Die Berater der auf Banken und Versicherer spezialisierten Strategieberatung zeb haben in einer Studie ermittelt, dass die Schere zwischen Ein- und Ausgaben der Banken immer weiter auseinanderklafft. Während 2011 noch fast 57 Milliarden Euro an Erträgen rund 48 Milliarden Euro an Kosten gegenüberstanden, lag das Plus 2017 nur noch bei mageren 2,3 Milliarden Euro.
Obwohl die deutsche Wirtschaft seit Jahren boomt, ist das Ertragspotenzial der Banken seit 2010 um 4,5 Milliarden Euro gesunken. Das Verhältnis von Kosten und Einnahmen hat sich entsprechend auf 92 Prozent verschlechtert. Das heißt, Banken müssen im Privatkundengeschäft durchschnittlich 92 Cent aufwenden, um einen Euro zu verdienen. Mit einer Marge von sechs Prozent verdienen die Institute schon jetzt kaum noch ihre Eigenkapitalkosten.
Das Problem: bis 2022 sinken die Erträge laut zeb-Schätzungen noch mal um knapp vier Milliarden Euro, bei gleichzeitig inflationsbedingt steigenden Kosten. Ohne spezielle Programme zur Kostensenkung käme es also schon in zwei Jahren zu Branchenverlusten von über drei Milliarden Euro. Allein um unterm Strich keine Verluste zu schreiben, müssten die deutschen Banken ihre Kosten Stand heute um zwölf Prozent senken. zeb-Berater Ulrich Ho
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