Mega-Windprojekt Fosen nimmt Kontur an: 6 neue Windparks in Zentralnorwegen geplant

Das nach Angaben der Beteiligten größte europäische Windparkprojekt auf dem Festland nimmt Konturen an: Die norwegischen Unternehmen Statkraft und TrønderEnergi sowie das Investorenkonsortium Nordic Wind Power wollen rund 1,1 Milliarden Euro in den Bau von sechs Windparks in Zentralnorwegen investieren. Der Bau soll im zweiten Quartal 2016 beginnen und im Jahr 2020 abgeschlossen sein, teilten die Projektbeteiligten heute mit. Die geplante Gesamtkapazität beträgt 1.000 Megawatt Leistung und übersteigt die bislang in Norwegen in Windenergieanlagen verbaute Kapazität.

Die Windparks sollen auf der Halbinsel Fosen, der Insel Hitra und in der Küstenregion um Snillfjord entstehen. Bereits vor einem Jahr hatte es Planungen für ein Großprojekt Fosen-Snillfjord gegeben, die Planungen waren jedoch im Sommer 2015 beendet worden, weil die Beteiligten Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Investments hatten. Inzwischen hätten sich die Bedingungen geändert, erklärte Statkraft heute. Gegenüber der alten Planung sei die geschätzte Erzeugungsleistung höher, während die Kosten gesunken seien, hieß es. Ab 2020 könnten die sechs Windparks jährlich 3,4 Terawattstunden Strom erzeugen und damit rechnerisch 750.000 Haushalte mit einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 4.500 Kilowattstunden mit Strom versorgen. „Dies ist ein sehr wichtiger Tag“, sagt Statkraft-Chef Christian Rynning-Tønnesen. Die Partner hätten „das größte Projekt im Bereich Erneuerbare Energien in Norwegen in diesem Jahrtausend“ auf den Weg gebracht.

Das Jointventure Fosen Vind DA wird Eigentümer der sechs Windparks sein. Mit 52,1 Prozent hält Statkraft die Mehrheit an Fosen Vind und trägt damit Verantwortung für die Durchführung des Megaprojektes in der Bauphase. TrønderEnergi hält 7,9 Prozent der Anteile, die restlichen 40 Prozent entfallen auf die Investorengruppe Nordic Wind Power, die von Credit Suisse Energy Infrastructure Partners angeführt wird und an der neben der schweizerischen BKW AG und anderen Investoren aus Deutschland der Versicherungskonzern Talanx und die Pensionsfonds WDA und WPV beteiligt sind.

Parallel zu der Vorstellung der neuen Pläne wurde heute bekannt, dass der dänische Windturbinen-Spezialist Vestas den Auftrag für die Lieferung von sechs Windturbinen mit einer Gesamtkapazität von einem Gigawatt erhalten hat. Bereits im Januar 2015 hatten Vestas und Statkraft einen Vorvertrag (Letter of Intent) für die Lieferung von Windturbinen für die ursprünglichen und später abgesagten Projekte Fosen und Snillfjord/Hitra unterzeichnet. Der neue Auftrag ersetze die alte Vereinbarung, teilte Vestas mit.