MÜNCHEN (dpa-AFX) - Viele Manager sehen nach einer neuen Umfrage die Skepsis in Teilen der deutschen Bevölkerung als Hemmnis der Energiewende. Größte Priorität beim Umbau der Energieversorgung sollten aus Sicht der befragten Unternehmen demnach in diesem Jahr der Ausbau von Energiespeichern haben, gefolgt von Netzanschluss und dem Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Das teilte am Mittwoch die Münchner Baywa (BayWa Aktie) r.e.
Als größte Hürde für die Energiewende nannten 28 Prozent der in Deutschland arbeitenden Führungskräfte fehlende Unterstützung aus der Bevölkerung, 27 Prozent beklagten Lieferkettenprobleme und 26 Prozent nannten mangelnde Verfügbarkeit erneuerbarer Energien. Bei den dringlichsten Aufgaben nannten 22 Prozent den Ausbau der Kapazitäten für Energiespeicherung, und je 21 Prozent Netzanschluss beziehungsweise den Abschied von fossilen Brennstoffen.
Laut Umfrage ist die Sorge um eine ablehnende Haltung der Bevölkerung bei deutschen Managern auch stärker ausgeprägt als bei ihren Kolleginnen und Kollegen in den vier anderen Nationen: International führte die mangelnde Verfügbarkeit von grüner Energie die Sorgenliste an, gefolgt von bürokratischen Hürden.
Der in der Umfrage thematisierte Bau großer Energiespeicher ist wegen des Ungleichgewichts in der deutschen Stromversorgung zum Thema geworden: Da in Süddeutschland mittlerweile sehr viel mehr Strom verbraucht als produziert wird, ist der finanzielle und technische Aufwand zur Stabilisierung der Stromnetze gestiegen: 2022 kostete das sogenannte "Engpassmanagement" laut Bundesnetzagentur über vier Milliarden Euro.
Großbatterien sollen überschüssigen Ökostrom speichern und als kurzfristig einsetzbare Puffer Netzüberlastungen ausgleichen. Nach Einschätzung der Befürworter würde das sowohl Milliardenkosten sparen als auch den Bedarf an Stromerzeugung in Gaskraftwerken verringern, die vor allem im Süden bisher Engpässe im Netz ausgleichen.
"Wir benötigen Batteriespeicher, um das Potenzial der erneuerbaren Energiequellen voll ausschöpfen zu können, sagte Julian Gerstner, Leiter des Speichergeschäfts bei der BayWa r.e. Im Dezember hatte die Bundesregierung Eckpunkte einer "Speicherstrategie" vorgelegt. Das Münchner Unternehmen plant und baut große Solarparks, ist aber auch im Energiehandel und im Speichergeschäft tätig und hat von daher ein Eigeninteresse an der Energiewende./cho/DP/zb
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.