Mainova AG: Hauptversammlung - Rede des Vorstandsvorsitzenden

Mittwoch, 27.05.2015 15:10 von DGAP - Aufrufe: 418

DGAP-News: Mainova AG / Schlagwort(e): Hauptversammlung Mainova AG: Hauptversammlung - Rede des Vorstandsvorsitzenden 27.05.2015 / 15:08
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Hauptversammlung der Mainova Aktiengesellschaft am 27. Mai 2015 im Palmengarten Frankfurt Rede von Dr. Constantin H. Alsheimer Vorsitzender des Vorstandes der Mainova Aktiengesellschaft ___________________________________ Es gilt das gesprochene Wort. Begrüßung Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Aktionärsvertreterinnen und Aktionärsvertreter, liebe Gäste und Freunde der Mainova Aktiengesellschaft, meine sehr verehrten Damen und Herren. Der Vorstand, also meine Kollegen Professor Peter Birkner, Norbert Breidenbach, Lothar Herbst, und ich begrüßen Sie zur Hauptversammlung Ihrer Mainova Aktiengesellschaft. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat es bereits erwähnt: für Prof. Peter Birkner ist das heute die letzte Hauptversammlung in seiner Funktion als Mainova-Vorstandsmitglied. Auch im Namen des Vorstandes danke ich ihm ganz besonders für seine wertvolle Arbeit in den vergangenen Jahren, auf der unser Unternehmen weiter gut aufbauen kann. Wirtschaftliche Entwicklung Mainova Meine Damen und Herren, Sie können es unserem Geschäftsbericht entnehmen: Ihre Mainova hat im vergangenen Jahr ein durchaus solides Geschäftsergebnis erzielt. Und dies, obgleich die Witterungsbedingungen des vergangenen Jahres für unser Geschäft wahrlich nicht förderlich waren: 2014 war nach den Statistiken des Deutschen Wetterdienstes das wärmste Jahr seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen - und die gibt es seit mehr als 100 Jahren. Gerade weil die von den Außentemperaturen abhängenden Segmente die ertragsstärksten Bereiche darstellen, sind wir mit diesem Ergebnis im Geschäftsjahr 2014 zufrieden. Es beläuft sich auf 105,7 Millionen Euro. Bereinigt um stichtagsbezogene Bewertungseffekte - die branchenüblich sind - liegt das Geschäftsergebnis bei 136,1 Millionen Euro und damit um 7,8 Millionen Euro über dem des Vorjahres. Der Umsatz im Jahr 2014 betrug 2 Milliarden Euro und lag somit um 175 Millionen Euro unter dem Vorjahr. Verantwortlich dafür war im Wesentlichen der witterungsbedingt gesunkene Absatz von Gas und Wärme. Die abgesetzten Mengen lagen hier um rund 20 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Entsprechend stark sank das Ergebnis in diesen Segmenten. Bei der Gasversorgung von 72,1 Millionen Euro auf 52,7 Millionen Euro. Im Wärmesegment von 3 Millionen Euro auf minus 4,1 Millionen Euro. Das in 2013 durch Risikovorsorgen belastete Ergebnis im Segment Stromversorgung konnte hingegen um 23,4 Millionen Euro deutlich verbessert werden. Dazu trug die Ausweitung unserer Vertriebsaktivitäten bei. Der anhaltend niedrige Börsenstrompreis belastet allerdings die Vermarktung unseres selbsterzeugten Stroms. Dies zwang uns auch dazu - im Segment Erzeugung - eine Risikovorsorge für unsere Beteiligung am Kraftwerk Irsching in Höhe von 17,8 Millionen Euro vorzunehmen. Aufgrund des Wasser-Kartellverfahrens konnte wie erwartet im Segment Wasser kein nennenswert positives Ergebnis erwirtschaftet werden. Es belief sich auf 0,4 Millionen Euro. Wie in den vergangenen Jahren leisteten unsere Beteiligungen einen entscheidenden Beitrag zum Geschäftsergebnis - besonders hervorzuheben sind unsere Beteiligungen an der Thüga sowie an der Gas-Union. Die Steigerung in diesem Segment um 23,3 Millionen Euro ist vor allem auf einen gewonnenen Rechtstreit einer unserer Beteiligungen zurückzuführen. Trotzdem: Die Mainova verfügt auch unabhängig von diesem Einmaleffekt im Bestand ihrer Unternehmensbeteiligungen über ein starkes Fundament. Daher genießt das Beteiligungsmanagement bei uns einen hohen Stellenwert. Wir bauen konsequent unsere Kooperationen aus. Das bringt uns eine entscheidende regionale Diversifizierung. Im Rahmen der Energiewende ist das ein bedeutender Wettbewerbsvorteil für die Mainova. Auch in 2014 stieg der Umfang unserer Unternehmensbeteiligungen an. Wir konnten unsere Beteiligung an der Erdgas Westthüringen Beteiligungs GmbH von 56 auf 62,2 Prozent mit Wirkung zum 2. Januar 2015 aufstocken. Meine Damen und Herren, unser solides Ergebnis in einem schwierigen Umfeld verdanken wir nicht zuletzt den Anstrengungen des gesamten Unternehmens. Wir hinterfragen kontinuierlich unsere Strukturen, Prozesse und Kosten und verbessern diese beständig. Auf diese Leistung können wir gemeinsam stolz sein. Gleichzeitig verbessern wir die Wettbewerbsposition in unserem Kerngeschäft: In 2014 haben wir gezielt neue Vertriebsgebiete erschlossen. So konnten wir in einem intensiven Wettbewerbsumfeld unsere Kundenbasis sogar leicht ausbauen. Viel Energie haben wir in die Sicherung auslaufender Konzessionsverträge gesteckt. Denn unsere Konzessionen sind für die Mainova von besonderer Bedeutung und sie sind die wichtigste Grundlage für die Wertschöpfung unserer Tochter NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH. Unsere Anstrengungen hatten Erfolg: Die Anzahl der Konzessionsverträge mit Kommunen konnten wir im Jahr 2014 halten. Im März diesen Jahres konnten wir darüber hinaus für das Frankfurter Stromnetz einen neuen, 20 Jahre gültigen Stromkonzessionsvertrag unterzeichnen. Dass es auch im Bereich der Konzessionen besonderer Anstrengungen bedarf, um sich im Wettbewerb durchzusetzen, zeigt sich in Mörfelden-Walldorf. Dort haben wir mit dem neuen Modell einer Netzeigentumsgesellschaft, an der auch wir beteiligt sind, eine zukunftsfähige Struktur gefunden. Dies alles zeigt ganz deutlich: Ihre Mainova ist ein Unternehmen, das den starken Wettbewerb zu meistern versteht. Dabei haben wir immer unsere Kunden und deren Wünsche fest im Blick. Denn nur wer seine Kunden in den Mittelpunkt stellt, kann nachhaltig erfolgreich sein - das jedenfalls ist meine feste Überzeugung. Deshalb passen wir unser Unternehmen permanent den Kundenwünschen an. Aktuell verschmelzen wir unsere Tochtergesellschaft Mainova-Energie-Dienste mit dem Stammhaus und wir strukturieren die Mainova-Service-Dienste um. Auf diese Weise werden wir auf den Märkten beweglicher und schneller. Dies kommt unseren Kunden direkt zugute und stärkt unsere Wettbewerbsposition. Auch die Rückführung unserer Finanzverbindlichkeiten verschafft uns größere wirtschaftliche Spielräume. Durch überplanmäßige Darlehenstilgung konnten wir unsere Schulden im vergangenen Jahr um 68 Millionen Euro auf 692 Millionen Euro verringern. Unsere Eigenkapitalquote stieg dadurch auf 36,6 Prozent. Damit haben wir die Leistungsfähigkeit der Mainova substanziell gestärkt. Natürlich müssen wir auch weiterhin investieren - in die Zukunft unseres Unternehmens. Dies gilt auch für Investitionen in erneuerbare Energien. Allen Investitionen gemein ist, dass wir sie mit der gebotenen Sorgfalt vornehmen. Das heißt: Wir bewerten gründlich Risiken und Chancen, genau so wie wir das seit jeher erfolgreich getan haben. Die Energiewende erfordert, dass wir auch bei der konventionellen Erzeugung innovativ denken. Wir ertüchtigen unseren Kraftwerkspark kontinuierlich mit Blick auf die sich wandelnden Anforderungen. Unter diesem Gesichtspunkt haben wir im zurückliegenden Jahr den Ausbau des Frankfurter Fernwärmenetzes beschlossen. Dafür investieren wir in den nächsten Jahren eine Rekordsumme von 130 Millionen Euro. In diesem Projekt werden wir die Frankfurter Fernwärmenetze - die zur Zeit Inselnetze sind - zu einem großen Verbund zusammenschließen. Das ist zugleich ein großer Vorteil: Denn damit können wir unsere hocheffizienten und umweltfreundlichen Heizkraftwerke im Stadtgebiet künftig noch flexibler einsetzen. Das schafft wichtige Synergieeffekte, die sich ökonomisch und ökologisch auszahlen. Lassen Sie mich das so zusammenfassen: Wir leisten auf diesem Weg einen direkten und wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende vor Ort. Wir tragen wesentlich zu einer sauberen Umwelt in Frankfurt am Main und in der Region Rhein-Main bei. Aktie Meine Damen und Herren, der Kurs Ihrer Mainova-Aktie ist im Jahr 2014 gesunken und lag zum Jahresende bei 338 Euro. Diese Kursentwicklung sehen wir allerdings nicht in Verbindung mit der wirtschaftlich soliden Situation der Mainova. Vielmehr dürfte sie im Zusammenhang mit dem Spruchstellenverfahren zu dem Gewinnabführungsvertrag zwischen der Mainova AG und der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH aus dem Jahr 2001 stehen. Es bestanden offensichtlich Erwartungen auf hohe Barabfindungen und Ausgleichszahlungen. Diese wurden jedoch durch ein Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt Ende 2014 nicht bestätigt. Infolgedessen kam es zu einem entsprechenden Kursverlauf. Ich bin davon überzeugt: Die Mainova ist unverändert ein attraktives Investment. Unverändert bieten unsere Aktien ihren Inhabern Jahr für Jahr attraktive und verlässliche Erträge. Stand Energiewende Meine Damen und Herren, die Mainova hat sich immer klar zur Energiewende bekannt. Aber wir haben neben den Chancen auch immer die Herausforderungen angesprochen, die die Umsetzung dieses Jahrhundertprojekts mit sich bringt. Das werden wir - und das werde ich - auch weiter so halten. Darauf haben Sie als Anteilseigner auch einen Anspruch. Zunächst das Erfreuliche: Der Umbau unseres Energieversorgungssystems ist auch 2014 weiter vorangekommen. Am deutlichsten sind die Fortschritte im Stromsektor. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch lag im vergangenen Jahr deutschlandweit bei 27,8 Prozent. Die Novellierung des EEG im Jahr 2014 war zudem ein Schritt in die richtige Richtung. So wurde für Neuanlagen ab einer gewissen Größe die Pflicht zur Direktvermarktung des erzeugten Grünstroms eingeführt. Uns als Mainova eröffnet diese Regelung die Möglichkeit, künftig verstärkt als Dienstleister aktiv zu werden. Dabei ergeben sich neue Chancen für uns. Leider sind aber zentrale Fragen der Energiepolitik bislang unbeantwortet. Denn eines ist klar: Damit die Ziele der Bundesregierung erreicht werden und die Energiewende tatsächlich gelingt, muss der energiepolitische Ordnungsrahmen weiter reformiert werden. Lange hat sich die Bundespolitik allein auf den Ausbau der erneuerbaren Energien konzentriert - jetzt sind Kostenaspekte stärker in den Vordergrund gerückt. Das begrüßen wir. Genau das haben wir immer gefordert. Die Frage, ob es gelingt, die Energiewende zu vertretbaren Kosten umzusetzen, ist aus unserer Sicht zentral. Denn ohne hier eine positive Antwort zu haben, wird das Jahrhundertprojekt Energiewende nicht gelingen. Daher nennen wir die Reform des "Erneuerbare Energien Gesetzes" von 2014 einen richtigen Schritt. Mittlerweile aber sehen wir die Gefahr, dass die Energiepolitik in eine neue Schieflage gerät. Seit einigen Monaten scheint das eher kurzfristige - aber nicht nachhaltige - Dämpfen von Kosten die energiepolitische Agenda zu beherrschen. Vor allem das Ziel der Versorgungszuverlässigkeit gerät dabei immer mehr aus dem Blick. Meine Damen und Herren, ich bin davon überzeugt: Eine stabile Versorgungsinfrastruktur ist für unsere Volkswirtschaft von allerhöchster Bedeutung! Viele Produktionsprozesse unserer Industrie sind auf eine zuverlässige, spannungsstabile Stromversorgung angewiesen. So können in einem Walzwerk schon Versorgungsunterbrechungen im Millisekundenbereich zu erheblichen Störungen der Produktion führen und große Schäden verursachen. Auch für den Dienstleistungssektor ist die Qualität der Versorgung extrem wichtig. Das gilt in besonderer Weise für unsere Region: ich denke dabei an den größten Kontinentalflughafen, an die großen Rechenzentren, über die ein Großteil des deutschen und europäischen Internet-Verkehrs läuft, an die Frankfurter Messe sowie - nicht zuletzt - an die Europäische Zentralbank - ja insgesamt an den Börsen- und Bankenstandort Frankfurt am Main. Aber auch bundesweit konnten Unternehmen und Haushalte in den zurückliegenden Jahrzehnten stets auf eine vorbildliche Versorgungsqualität bauen. Dass dies so bleibt ist keine Selbstverständlichkeit. In diesem Zusammenhang sind Maßnahmen zur Gegensteuerung seitens der deutschen Netzregulierung dringend geboten. Nehmen wir beispielsweise die Verteil-Netze: Der aktuelle Ordnungsrahmen für den Netzbereich benachteiligt Investitionen in die Netzinfrastruktur. Die Bundespolitik hat das Problem durchaus erkannt: Union und SPD haben sich in ihrem Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für die Verteilnetze investitionsfreundlich zu gestalten. Allerdings favorisiert das Bundeswirtschaftsministerium aktuell einen Ansatz, der die Bedingungen nur für jene Netzinvestitionen verbessert, die dem Anschluss erneuerbarer Energien dienen. Es übersieht dabei leider, dass auch in den konventionellen Netzausbau investiert werden muss und dass dieser nicht weiter verzögert werden darf. Die vieldiskutierte Frage des Übertragungs-Netzausbaus betrifft auch uns als Mainova. Nach unserer Überzeugung müssen die Verteilnetze gestärkt werden. Denn zu 90 Prozent findet die Energiewende dort statt. Daher sollte der Fokus nicht - wie gegenwärtig - alleine auf dem Ausbau der Strom-Autobahnen liegen. Beispielsweise könnte auch der Ausbau regionaler Strom-Schnellstraßen ein kosteneffizientes Mittel sein, um die Übertragungsnetze zu entlasten. Meine Damen und Herren, wer die Energiewende umsetzen will, muss eine Antwort finden auf die Frage: Wie wollen wir unsere Energie künftig speichern? Was also machen mit dem überschüssigen Strom aus Wind- oder Photovoltaik-Anlagen, die - wie Sie wissen - Strom nicht gleichmäßig produzieren? Die von der Mainova gemeinsam mit unseren Partnern im Thüga-Netzwerk betriebene Power-to-Gas-Anlage ist neben der Power-to-Heat-Anlage, die wir ebenfalls in Frankfurt betreiben, ein bedeutender Beitrag zur Lösung der Speicherproblematik. Ziel der Power-to-Gas-Anlage ist es, mit überschüssigem Grünstrom Gas zu gewinnen und dieses ins allgemeine Erdgasnetz einzuspeisen. Bei Bedarf - also wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht - kann dann das Gas dem Gasnetz wieder entnommen und zur Stromproduktion genutzt werden. Technisch ist das schon heute problemlos möglich. Damit Speichertechnologien wie Power-to-Gas aber auch eine wirtschaftliche Perspektive haben, muss der ordnungspolitische Rahmen sachgerecht ausgestaltet werden. Die gegenwärtige Besteuerung, beziehungsweise Belastung von Speichern durch Umlagen, so als ob diese Endverbraucher wären, sehen wir kritisch. Speicher sind keine Endverbraucher, sondern sie sind gerade integraler Bestandteil des künftigen Energieversorgungssystems. Und deswegen sollten sie steuerlich auch so behandelt werden. Meine Damen und Herren, in welche Technologien zur Stromerzeugung investiert wird und ob das in ausreichendem Maße geschieht, darüber entscheiden letztlich die Rahmenbedingungen für den Strommarkt, das sogenannte Strommarktdesign. Die Bundesregierung scheint sich darauf festgelegt zu haben, auf einen Kapazitätsmarkt zu verzichten. Das heißt: Die Vorhaltung sicherer Kraftwerkskapazität soll allein über den sogenannten Energy-Only-Markt sichergestellt werden. Es soll also nur für den Strom gezahlt werden, wenn er fließt, nicht dafür, dass ein Kraftwerk, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, verfügbar gehalten wird. Wir haben Zweifel, dass das funktionieren wird. Wer baut denn noch ein Kraftwerk, wenn er nicht vermuten darf, dass es sich auch rechnet? Unsere Zweifel sind auch deshalb groß, weil wir in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben. Es wurde ein Markt angekündigt. Darauf haben wir uns verlassen und wir haben in hochmoderne und effiziente Erzeugungskapazitäten investiert. Was folgte waren jedoch Regulierung und Subventionen in großem Stil und eben kein funktionierender Markt. Wenn die Überlegungen zum Energy-Only-Markt bis zum Ende des Jahrzehnts nicht korrigiert werden, sehen wir die Gefahr, nach 2022 in eine Kapazitätslücke zu geraten. Deshalb plädieren wir gemeinsam mit anderen Stadtwerken und mit den maßgeblichen Fachverbänden für einen anders gestalteten Markt. Dieser soll das Vorhalten von sicherer Leistung vergüten und im Übrigen auch helfen, die erneuerbaren Energien leichter in einen Marktmechanismus zu integrieren. Einen solchen Kapazitätsmarkt gibt es bereits in anderen europäischen Ländern - so zum Beispiel in Frankreich. Wie sehr das Ziel der kurzfristigen aber nicht nachhaltigen Kostendämpfung derzeit die Energiepolitik bestimmt, zeigt auch das Schicksal der Kraft-Wärme-Kopplung. Auch wir setzen in weiten Teilen auf diese umweltfreundliche Technologie. Eigentlich soll sie aus Klimaschutzgründen ausgebaut werden. Bis 2020 sollen 25 Prozent des Stroms aus Kraft-Wärme-Kopplung stammen - so das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung. Dafür müsste aber die Förderung spürbar aufgestockt werden. Denn für diese Förderung gibt es schlagende Argumente: Erstens: Die KWK-Technologie weist die mit Abstand geringsten CO2-Vermeidungskosten auf. Zweitens: Die KWK-Technologie kann zugleich den bisher vernachlässigten Wärmemarkt, der für annähernd 50 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich ist, für den Klimaschutz effizient erschließen. Das gilt insbesondere für den Wohnungsbestand in den Städten. Vor diesem Hintergrund mag die Energiepolitik der Bundesregierung kurzfristig günstiger sein, sie führt jedoch auf lange Sicht zu höheren Kosten. Gerne würde ich die große Koalition beim Wort nehmen, die sich zuletzt in einem Beschluss der geschäftsführenden Vorstände der Bundestagsfraktionen auf folgendes Ziel verständigt hat - Ich zitiere: "mit technologieneutralen, wettbewerblichen und EU-konformen Instrumenten Versorgungssicherheit möglichst kosteneffizient zu gewährleisten". Meine Damen und Herren, ich glaube, diese Beispiele machen klar, worauf es für das Gelingen der Energiewende ankommt: Wir brauchen einen Ordnungsrahmen, der die grundsätzlichen Ziele verlässlich ausbalanciert. Den Klimaschutz, die Bezahlbarkeit und die Versorgungssicherheit. Wir plädieren dabei für möglichst viele wettbewerbliche Elemente. Denn Wettbewerb ist die sicherste Methode, um zu gewährleisten, dass volkswirtschaftlich effizienteste Lösungen gefunden werden. Fazit Meine Damen und Herren, wir alle spüren, dass die Zeiten für die gesamte Energiewirtschaft und damit auch für uns nicht einfacher werden - im Gegenteil. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass Ihre Mainova die Zukunft meistern wird. Wir haben unsere Prozesse und Kosten im Fokus. Wir sind solide finanziert. Wir sind wettbewerbsfähig und wir werden die Chancen konsequent nutzen, die uns der Markt bietet. Zugleich werden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern, um angemessen auf die Veränderungen der Rahmenbedingungen reagieren zu können. Ihre Mainova hat sich rechtzeitig dem Wettbewerb gestellt. Wir haben immer für den Markt plädiert und unsere Chancen wahrgenommen. Das hat uns gut getan. Wir haben in erneuerbare Energien investiert und dabei unser historisches Kerngeschäft nicht aus den Augen verloren. Auch das hat uns gut getan - und das ist auch der Weg, den wir weiter beschreiten möchten. An dieser Stelle möchte ich mich bei unseren engagierten und gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Wir haben die richtigen Menschen an Bord, mit denen wir als Mannschaft auch in Zukunft erfolgreich sein werden. Erfolgreich im Sinne unserer Kunden. Erfolgreich für die Stadt Frankfurt und die Region. Und erfolgreich insbesondere in Ihrem Sinne, im Sinne unserer Anteilseigner. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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