Die Schifffahrt erhofft sich von der Route eine Alternative zum Suezkanal. Doch noch ist der Seeweg im Norden Russlands beschwerlich.
Die weltgrößte Schifffahrtskonzern Maersk Line sendet erstmals ein Containerschiff über die Nordostpassage. Wie die „Financial Times“ berichtet, soll die „Venta Maersk“ in den kommenden Tagen in Wladiwostok auslaufen und nördlich Russlands nach St. Petersburg fahren, wo sie Ende September ankommen soll.
Schon seit Jahren erhofft sich die Schifffahrt angesichts des immer stärker schmelzenden Polareises mit der Nordostpassage eine Alternative zum Suezkanal. Die Route kann die Reise von Asien nach Europa um ein bis zwei Wochen verkürzen. In diesem Sommer ist es in der Region ungewöhnlich warm.
Maersk erklärte gegenüber der „Financial Times“ in einer Stellungnahme: „Die Versuchspassage erlaubt es uns, die operative Durchführbarkeit von Containerschifffahrt durch die Nordostpassage zu untersuchen und Daten zu sammeln.“ Man sehe die Route allerdings noch nicht als kommerzielle Alternative zum existierenden Netzwerk.
Vor allem Russland treibt aus geostrategischen Überlegungen die Öffnung der Nordostpassage voran. Im Juli schickte der Gaskonzern Novatek erstmals einen Spezialfrachter für Flüssigerdgas (LNG) über die Route nach China.
Allerdings ist die Passage immer noch kompliziert. Nur Schiffe der Eisklasse wie die „Venta Maersk“ können im Sommer die Route befahren. Zusätzlich müssen atomgetriebene Eisbrecher eingesetzt werden. Entlang der Passage gibt es außerdem wenig Häfen und für die Unternehmen interessante Märkte.
Der Maersk-Mutterkonzern A.P. Møller-Mærsk will sich von einem Öl- und Reedereigiganten mehr zu einem zu einem Transport- und Logistikunternehmen entwickeln. Nachdem der Konzern einen Großteil der Öl-Sparte bereits an den französischen Energieriesen Total (Total Aktie) verkauft hat, soll nun auch das Bohrgeschäft abgespalten werden. Im kommenden Jahr soll Maersk Drilling in Kopenhagen an die Börse gehen.
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