Die irische Fluglinie Ryanair plant, ihre Flieger demnächst auch vom Flughafen in Frankfurt abheben zu lassen. Bisher war der Fraport Lufthansa-Revier. In der Vergangenheit hatte Ryanair den Frankfurter Flughafen wegen der hohen Nutzungsgebühren und der langen Drehzeiten am Boden gemieden – doch jetzt konnten die Flughafenbetreiber die Iren mit einem Neukunden-Rabatt für ihren Standort gewinnen.
In einer Pressemitteilung gab der Frankfurter Flughafen am heutigen Vormittag Details des Deals preis. Demnach wird Ryanair von Frankfurt aus vom Sommer 2017 an täglich die spanischen Flughäfen Palma de Mallorca, Alicante und Malaga sowie das portugiesische Faro ansteuern. Flughafen-Chef Stefan Schulte erklärte, durch die Vereinbarung mit Ryanair „ein weiteres, attraktives Reiseangebot mit modernsten Flugzeugen“ bieten zu können. Schulte sprach von einer langfristigen Zusammenarbeit der Partner, die die Anpassung von Prozessen und Terminals am Frankfurter Flughafen notwendig mache. Ryanair-Manager David O’Brien rechnet mit 400.000 Passagieren, die jährlich von Frankfurt aus befördert werden sollen.
Mitbewerber kritisierten im Vorfeld den Deal zwischen Ryanair und dem Frankfurter Flughafen. Condor-Chef Ralf Teckentrup bezeichnete das Geschäft als „wettbewerbsverzerrendes Subventionierungmodell“, das Ryanair auf Jahre deutliche Preisvorteile verschaffe. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass die Sorgen der Mitbewerber vor der Lufthoheit der Iren nicht unbegründet sind.
Lange war die Lufthansa Europas Platzhirsch unter den Fluggesellschaften. Doch schon vor geraumer Zeit musste die Kranich-Airline ihren Thron für den irischen Billigflieger räumen. Im letzten Jahr flogen 106,4 Millionen Passagiere mit Ryanair – das ist der Spitzenwert in Europa. Die Lufthansa lag mit 79,3 Millionen Reisenden auf dem zweiten Platz der europäischen Airlines. Und Ryanair wächst weiter: Im September hatten die Iren 10,8 Millionen Fluggäste – 1,25 Millionen mehr Passagiere als im Vorjahresmonat, was ein Plus von 13 Prozent bedeutet. Die Auslastung von Ryanair-Fliegern konnte im letzten Monat ebenfalls zulegen und liegt derzeit bei 95 Prozent.
10,8 Millionen Fluggäste konnte auch die Lufthansa Group im September vorweisen – diese Passagierzahl gilt jedoch für den gesamten Konzern, zu dem auch andere Airlines wie die Billigfluglinie Eurowings gehören. Konzernweit betrug die Auslastung von Fliegern der Lufthansa Group im September 82,4 Prozent – auch hier sieht es schlechter aus als beim irischen Konkurrenten.
Mit dem neuen Vertrag attackiert Ryanair die Lufthansa an deren wichtigstem Standort. Und die Kranich-Airline nimmt den Kampf an: Noch vor der Ryanair-Pressekonferenz drohte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Mittwochvormittag damit, künftig die Billigflug-Tochter Eurowings auch in Frankfurt an den Start zu bringen. Der Luftkampf bleibt spannend.
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