Die Lufthansa stutzt ihre Wachstumsziele.
Mittwoch, 02.11.2016 12:09 von | Aufrufe: 1860

Lufthansa: Gewinnsprung dank Betriebsrenten-Deal

Die Lufthansa stutzt ihre Wachstumsziele. - © Shutterstock.com / Markus Mainka

Der Betriebsrenten-Deal im Sommer beschert Lufthansa im dritten Quartal einen ordentlichen Gewinnsprung, wie das Dax-Unternehmen in seinem Zwischenbericht für die ersten neun Monate 2016 am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Trotzdem senkt die Airline ihre Wachstumspläne. Grund sei das schwierige Marktumfeld. An der Börse wurden die Zahlen zunächst verhalten aufgenommen.

Rückstellungen bescheren Sondergewinn

"Die Lufthansa Group entwickelt sich in einem schwierigen Marktumfeld stabil“, sagte Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa. „Dem Preisdruck im Luftverkehr begegnen wir mit konsequenter Kapazitäts- und Kostendisziplin.“, so Spohr weiter. Unter dem Strich konnte die Lufthansa im dritten Quartal einen Sondergewinn einfahren – dank der Umstellung der Alters- und Übergangsversorgung der Flugbegleiter auf ein beitragsorientiertes Pensionssystem. Dadurch konnten Rückstellungen in Höhe von 713 Millionen Euro eingelöst werden und der Quartalsüberschuss im Jahresvergleich um 79 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gesteigert werden.

Das Unternehmen vermeldete allerdings auch einen Umsatzrückgang um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf rund 8,8 Milliarden Euro. Die Passagierzahlen seien zwar gestiegen, die Verkehrserlöse seien allerdings aufgrund des Preisdrucks in der Branche und der schwierigen Lage in der Luftfracht zurückgegangen. Das bereinigte Ebit sank trotz niedriger Kerosinkosten um etwa sechs Prozent auf 1,15 Milliarden Euro.

Wachstumsziele gekappt

Die Lufthansa reduzierte außerdem ihre Wachstumsziele im Hinblick auf das schwierige Marktumfeld. So solle das Flugangebot im laufenden Jahr nur noch um 5,2 Prozent wachsen, während ursprünglich noch 5,4 Prozent angepeilt waren. Unrentable Verbindungen sollen zudem im vierten Quartal gestrichen werden. Zwar solle das Flugangebot insgesamt immer noch um 8,7 Prozent größer sein als noch im Vorjahr, allerdings auch um einen Prozentpunkt schwächer wachsen. Auch in Sachen Investitionen will die Lufthansa kürzer treten.

Das Dax-Unternehmen hebt dagegen seine zuletzt im Juli gekappte Prognose für das Geschäftsjahr 2016 wieder an. Der operative Gewinn solle nun doch auf dem Niveau des Vorjahres bei rund 1,8 Milliarden Euro liegen. Der Vorstand senkte zuvor im Juli aufgrund der Terroranschläge in Europa und rückläufiger Buchungen bei Langstreckenflügen die Prognose. Ausschlaggebend für die Anhebung des Ausblicks seien nun vor allem die Entwicklung kurzfristiger Buchungen zum Ende des dritten Quartals sowie sich auszahlende Maßnahmen zur Steuerung von Kapazitäten und Erlösen.

Tarifkonflikt mit der Ufo

Trotz der Einigung mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo in Sachen Betriebsrente stehen der Lufthansa nach wie vor schwierige Zeiten bevor. Noch immer ringen Lufthansa und Ufo im Tarifkonflikt bei der Tochter Eurowings um eine Einigung. Erst in der vergangenen Woche legte ein Ufo-Streik den Flugverkehr von Eurowings weitestgehend lahm.

Der Dax-Konzern versucht sich im Wettbewerb mit Billigflieger-Konkurrenten wie Ryanair oder Easyjet mit dem Tochter-Unternehmen Eurowings zu positionieren. Das Problem ist allerdings, dass die Konkurrenz immer noch billiger fliegt. Aus diesem Grund strebt der Konzern niedrigere Kosten an, um mithalten zu können. Die Maßnahmen stoßen bei der Gewerkschaft allerdings nicht auf Gegenliebe. Dass Ryanair nach Medienberichten ein Flugangebot am Frankfurter Flughafen plant, könnte den Tarifkonflikt nun noch weiter verschärfen.

Aktie leicht im Plus

Bereits am Vortag belasteten Berichte über die durchgesickerten Pläne von Ryanair die Aktie der Kranich-Airline, die am Dienstag mit einem deutlichen Minus von anderthalb Prozent aus dem Handel ging. Die am Mittwoch veröffentlichten Zahlen wurden von den Anlegern zunächst verhalten aufgenommen. Die Aktie startete mit einem Minus von 1,1 Prozent in den Handel am Mittwoch, konnte ihre Verluste aber zwischenzeitlich wieder etwas eindämmen. Zur Stunde notiert sie allerdings mit 0,39 Prozent im Minus bei 11,42 Euro.


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