Offshore-Plattform (Symbolbild).
Donnerstag, 21.09.2023 17:00 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1319

Öl bald bei 300 US-Dollar? Warum die Fed den Ölpreis nur kurz aus der Bahn wirft

Offshore-Plattform (Symbolbild). ©pixabay.com

Der Erdölpreis hat seine Reise zur 100 Euro-Marke kurzzeitig unterbrochen. Hintergrund ist die jüngste Entscheidung der US-Notenbank Fed. Doch von günstig kann nach wie vor keine Rede sein. Wie geht es jetzt weiter?

Der Preis für Erdöl hat sich nach dem turbulenten Anstieg der letzten Monate vorerst etwas stabilisiert. Nachdem ein Barrel Brent-Rohöl am Dienstag mehr als 95 Dollar gekostet hat, ist die Nordsee-Sorte heute für 92,60 Dollar zu haben. Für die Entlastung spielt auch die Fed eine Rolle: Die hatte gestern verkündet, den Leitzins vorerst auf seinem aktuellen Niveau zu belassen und einen weiterhin straffen Kurs für 2024 angekündigt. Die Erwartung weiterhin hoher Zinsen haben den Dollar gestärkt und dafür gesorgt, dass Kunden außerhalb der USA mehr für den in Dollar gehandelten Rohstoff bezahlen.

Das Resultat: Die Nachfrage sinkt, der Preis ebenso. Günstig ist Öl historisch betrachtet trotzdem nicht: Das schwarze Gold ist aktuell so teuer wie seit neun Jahren nicht mehr - mit Ausnahme des Krisenjahres 2022. Das liegt unter anderem daran, dass Russland und Saudi-Arabien das Angebot verknappt haben. Gleichzeitig erhöhen Konjunkturprogramme in China die Rohölnachfrage.

Wie geht es weiter?

Für Verbraucher sind fallende Ölpreise eine gute Nachricht. Denn als Energielieferant wirkt sich Rohöl nicht nur auf Benzin oder Heizöl aus, sondern beispielsweise auch auf Lebensmittelpreise. Doch die Zukunft ist ungewiss. "Wenn man die steigende Inflation und das Wachstum der Entwicklungsländer einbezieht, wird sich der Ölpreis in einigen Jahren auf 200 bis 300 Dollar belaufen", schreibt Clem Chambers, Geschäftsführer der Online Blockchain PLC in einem Artikel für Seeking Alpha.

Mit dieser Prognose ist er deutlich mutiger als die Analysten von Morgan Stanley. Sie erwarten, dass sich der Erdölpreis 2024 zwischen 92 und 85 Dollar einpendelt, nachdem er im vierten Quartal 2023 noch einmal die 95 Dollar-Marke erreichen soll. Ähnlich sehen das die Analysten der Commerzbank. Sie sehen die schwächelnde Konjunktur einiger Industrieländer als Zeichen, dass ein Barrel in absehbarer Zeit nicht weit über 100 Dollar kosten wird. Hier kommt erneut die Fed ins Spiel: Ihre Zinspolitik beeinflusst ebenfalls die Konjunktur. Zudem hängt die Zukunft des Erdölpreises stark von den Produktionsländern ab. Sollten die OPEC-Staaten das Angebot weiterhin künstlich verknappen, werden die Preise nicht sinken.


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Autor: (mo) für wallstreet:online Zentralredaktion


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