Ford stoppt den Bau eines neuen Werks in Mexiko.
Mittwoch, 04.01.2017 11:08 von | Aufrufe: 1941

Kuschen vor Trump? Ford stoppt eine Milliarden-Investition in Mexiko

Ford stoppt den Bau eines neuen Werks in Mexiko. - © istockphoto.com / E_Y_E

Ford stoppt seine Pläne für ein 1,6 Milliarden Dollar teures Werk in San Luis Potosí in Mexiko, wie der Autobauer am Dienstag mitteilte. Stattdessen sollen nun 700 Millionen Dollar in eine bereits bestehende Fertigungsstätte in Flat Rock in Michigan investiert werden, wodurch auch 700 neue Jobs entstehen sollen. Zuvor hatte der designierte US-Präsident Donald Trump Ford und andere US-Konzerne für ihre Produktion im Niedriglohn-Nachbarland Mexiko scharf kritisiert. Anleger reagierten erfreut auf die Entscheidung des Autobauers.

Investition in Elektroautos

Das Werk in Michigan soll für den Bau selbstfahrender und elektrischer Autos erweitert werden, teilte das Unternehmen weiter mit. Der Ausbau sei Teil einer 4,5 Milliarden Dollar schweren Investitionsoffensive in Elektroautos, die die Produktpalette von Ford bis 2020 erweitern sollen. Ford wird sich allerdings nicht vollständig aus Mexiko zurückziehen: Das Unternehmen gab bekannt, dass die neue Generation des Ford Focus in einem Werk in Hermosillo hergestellt werden soll. Nur wenige Stunden zuvor attackierte der künftige US-Präsident Trump die Opel-Mutter General Motors auf Twitter scharf wegen Importen aus Mexiko. „General Motors schickt in Mexiko gefertigte Modelle des Chevy Cruze steuerfrei über die Grenze zu US-Händlern. Produziert in den USA oder zahlt hohe Einfuhrsteuern!“, twitterte er. Auf die Ankündigung von Ford reagierte er wenig später ebenfalls auf Twitter: "Anstatt Jobs und Wohlstand wegziehen zu lassen, wird Amerika der große Magnet in der Welt zum Aufbau von Innovation und Jobs werden."

Trump setzt US-Konzerne unter Druck

Trump, dessen Wahlkampf-Slogan „Amerika zuerst“ lautete, kritisierte bereits mehrfach die Praxis von US-Konzernen in Niedriglohn-Ländern produzieren zu lassen. Auch die geplante Mexiko-Investition von Ford war dabei schon seit längerem Gegenstand seiner Kritik. In der Mitteilung des Autobauers werden die Einwände des designierten Präsidenten jedoch nicht erwähnt. Ford-Chef Mark Fields teilte dem Fernsehsender CNN jedoch der Nachrichtenagentur AFP zufolge mit, dass die Entscheidung gegen das mexikanische Werk unabhängig davon getroffen worden sei. Er räumte dabei jedoch auch ein, dass er am Dienstag mit Trumps künftigen Vize-Präsidenten Mike Pence darüber gesprochen habe.

Trump setzt US-Konzerne wegen ihrer Produktion im Ausland unter Druck. Erst Ende November hatte er mit einem umstrittenen Deal den Klimaanlagenbauer Carrier von einer Jobverlagerung nach Mexiko abgehalten. Im Gegenzug für Subventionen stimmte das Unternehmen zu, rund 800 der 1.400 Stellen, die nach Mexiko gehen sollten, in den USA zu behalten.

Aktie im Auftrieb

Die Entscheidung von Ford das Mexiko-Werk zu stoppen und stattdessen in ein bestehendes Werk in Michigan zu investieren, wurde von Anlegern mit Begeisterung aufgenommen. Die Ford-Aktie verteuerte sich nach der Ankündigung um mehr als vier Prozent. Zuletzt notierte sie am Mittwoch mit einem leichten Minus von 0,25 Prozent bei 12,10 Euro.


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