Die TV-Vergabelizenzen der DFL (Deutsche Fußball Liga) sind Rechte, die von der DFL an Fernsehsender und Medienunternehmen verkauft werden, um Spiele der Bundesliga und der 2. Bundesliga zu übertragen.
Donnerstag, 18.04.2024 10:00 von | Aufrufe: 583

Krise in der Bundesliga: DFL setzt TV-Rechte-Auktion aus nach Vorwürfen von DAZN

Die TV-Vergabelizenzen der DFL (Deutsche Fußball Liga) sind Rechte, die von der DFL an Fernsehsender und Medienunternehmen verkauft werden, um Spiele der Bundesliga und der 2. Bundesliga zu übertragen. - ©Tim Reckmann CC2

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) steht vor einer beispiellosen Situation. Nur wenige Tage nach dem Beginn der Auktion für die Fernsehrechte der Bundesliga hat die DFL das Verfahren abrupt gestoppt. Dies folgte auf eine Beschwerde von DAZN, einem der Hauptbieter und derzeit zweitgrößten Partner der Liga, über angebliche Verstöße gegen das deutsche und europäische Kartellrecht.

Die Kontroverse begann kurz nach der ersten Auktionsrunde am Montag, dem 15. April 2024. DAZN hatte für das Paket B, das insgesamt 196 Live-Spiele umfasst, das höchste Angebot abgegeben, wurde jedoch kurzfristig aufgefordert, eine Bankgarantie vorzulegen. Diese Anforderung, die mitten im Bietprozess erhoben wurde, stellte DAZN vor eine unlösbare Aufgabe, wie das Unternehmen in einem Schreiben an die DFL und die 36 Klubs erklärte. In der Vergangenheit hatte die DFL eine harte Patronatserklärung von DAZN akzeptiert, was die plötzliche Forderung nach einer Bankgarantie umso verwirrender machte.

DAZN reagierte, indem es das Bundeskartellamt einschaltete, das die Ausschreibung zuvor genehmigt und überwacht hatte. DAZN argumentiert, dass das Verfahren, insbesondere die Entscheidung gegen das höhere Angebot von DAZN für das Paket B, gegen Kartellrecht verstößt. Die Situation wird dadurch verschärft, dass nach der Eskalation kein weiteres Paket mehr vergeben wurde.

Die DFL hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass das Verfahren in transparenter und diskriminierungsfreier Weise durchgeführt wird. Sie behauptet, dass die Darstellungen im Schreiben von DAZN falsch und irreführend seien und dass sie die Angelegenheit gegenüber dem Bundeskartellamt klären werde.

Dieses juristische Tauziehen zwischen DFL und DAZN führt nicht nur zu einer unmittelbaren Unterbrechung der Auktion, sondern droht auch, die finanzielle Stabilität der Liga zu untergraben. Mit durchschnittlichen Einnahmen von rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison aus den derzeitigen Medienrechten, die am Ende der kommenden Saison auslaufen, steht die Bundesliga vor einem enormen Zeitdruck. Die aktuellen Verträge müssen durch neue ersetzt werden, und jede Verzögerung in diesem Prozess könnte schwerwiegende finanzielle Einbußen bedeuten.

Die Situation ist besonders prekär, da die Bundesliga ihre Medienrechte alle vier Jahre verkauft, und die nächste Auktion bereits gestartet war. Angesichts der möglichen langwierigen rechtlichen Auseinandersetzungen und der damit verbundenen Unsicherheit für die Clubs und Fans steht die DFL unter erheblichem Druck, eine Lösung zu finden.

Quellen: dpa AFX, manager-magazin


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