Montag, 17.02.2020 15:09 von Frankfurter Börsenexperten | Aufrufe: 883

Scale-Marktbericht: Scale 30 toppt DAX 30

Die „Kleinen“ können mit den „Großen“ durchaus mithalten – jedenfalls gemessen am Auswahlindex Scale 30. Einzelne Scale-Aktien sind noch viel deutlicher gestiegen, es gibt aber nach wie vor auch eine Menge Problemfälle.

17. Februar 2020. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der Auswahlindex Scale 30 steigt und steigt: Am Montagmorgen liegt der Index bei 1.236 Punkten – ein Plus von 24,3 Prozent auf Zwölfmonatssicht. Damit lässt der Scale 30 den DAX hinter sich, der für diesen Zeitraum auf 21,6 Prozent kommt. Deutlich schlechter hat sich allerdings der den ganzen Markt abbildende Scale All Share-Index entwickelt: Der liegt aktuell bei 1.128 Punkten, ein Zwölfmonatsplus von nur 4,7 Prozent.

Aufregerthema Kassenbons: Vorteil für Vectron

Spitzenreiter bei der Kursentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten sind diesmal Vectron Systems (WKN A0KEXC), der von den neuen Anforderungen an Kassensysteme profitiert, und der CAD/CADM-Spezialist Mensch und Maschine (WKN 658080). Deren Kurs hat sich seit Februar 2019 mehr als verdoppelt. Auf Platz drei findet sich der IT-Dienstleister Datagroup (WKN A0JC8S) mit einem Plus von 92 Prozent.

Der Blockheizkraftwerkhersteller 2G Energy (WKN A0HL8N) – großer Gewinner der Energiewende – ist etwas zurückgefallen. Der Kurs, der im Januar auf ein Allzeithoch von 54,40 Euro gestiegen war, liegt aktuell bei 48,10 Euro.

The Naga Group: Kleines Pflänzchen Hoffnung

Stark aufholen konnten zuletzt der Anbieter von Mobilfunkdiensten Cliq Digital (WKN A0HHJR), das lange abgeschlagene Fintech The Naga Group (WKN A161NR) und Mensch und Maschine – Topperformer auf Dreimonatssicht. Die größten Kursverluste seit Februar 2019 weist weiter das Fintech MyBucks (WKN A2AJLT) auf, gefolgt vom Bohrdienstleister Daldrup & Söhne (WKN 783057) und dem Hersteller von designorientierten und widerstandsfähigen Kunststoffteilen und -beschichtungen Nanogate (WKN A0JKHC).

Der Kurs von The Naga Group hat sich innerhalb kurzer Zeit verdoppelt: Die Aktie kostet aktuell 1,10 Euro, Ende Januar waren es noch 0,56 Euro. Hintergrund ist die Ankündigung des seit der Restrukturierung auf Social Trading konzentrierten Unternehmens, dass mit Erlösen von 2,5 Millionen Euro im vierten Quartal 2019 eine Trendwende eingeleitet sei. The Naga Group war beim Börsengang Juli 2017 großer Hoffnungsträger, die Aktie wurde damals zu 2,60 Euro ausgegeben.

 

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MuM meldet Rekordjahr, Flatex viele neue Depots

Mensch und Maschine (MuM) überraschte vergangene Woche mit sehr guten Zahlen für 2019: Der Softwarespezialist aus Weßling bei München steigerte seinen Umsatz um fast ein Drittel auf 245 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte sogar um 37 Prozent auf 27 Millionen Euro zu – ein Rekordjahr für MuM. Für 2020 steuert MuM nochmals bessere Zahlen an.

Seit vielen Wochen stetig nach oben geht es auch für Flatex, zuletzt angeschoben durch abermals gute Zahlen: Der deutsche Online-Broker und Degiro aus den Niederlanden, an dem Flatex mittlerweile beteiligt ist, sind wieder stark gewachsen. Flatex hat im Januar fast 11.000 Depots eröffnet, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresmonat, Degito konnte mehr als 23.000 neue Kunden gewinnen. Die Flatex-Aktie nähert sich wieder den Hochs aus 2018.

Nicht nur Kaufempfehlungen

Für Scale-Aktie gab es in den vergangenen Wochen einige Empfehlungen: So hat Kepler den Hersteller von Laserkommunikationsgeräten für luft- und weltraumgestützte Kommunikationsnetze Mynaric auf „Buy“ gesetzt (Kursziel 72 Euro, aktuell 57,60), GBC Helma Eigenheimbau auf „Kaufen“ (Kursziel 65 Euro, aktuell 45,90). Lediglich „Hold“ lautet das Votum von SMC hingegen für Nanogate und Daldrup & Söhne.

First Berlin Equity hat zwar das Kursziel für 2G Energy von 48 auf 51 Euro angehoben, die Aktie nach dem Höhenflug aber von „Kaufen“ auf „Reduzieren“ zurückgestuft. Die Einigung der Bundesregierung und der Länder auf ein Kohleausstiegsgesetz biete 2G großes Marktpotenzial, hieß es, die Analysten gehen für 2020 von einem Umsatzwachstum von 9 Prozent und einem Anstieg der Ebit-Marge auf 7,2 Prozent aus. Doch sei 2G jetzt schon angemessen bewertet.

Diversifizierung statt Stock Picking

Übrigens können Anleger, die keine Einzelwerte auswählen wollen, mit einem Index-Zertifikat der Unicredit (WKN HX5Q1M) auf den Scale 30 setzen. Die Wertentwicklung des Zertifikats orientiert sich an der Kursentwicklung des Scale 30. Das Zertifikat hat kein Laufzeitende, kann vom Emittenten aber unter Einhalten einer Frist gekündigt werden.

von: Anna-Maria Borse,
© 17. Februar 2020, Deutsche Börse AG

 


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