Mittwoch, 28.03.2018 09:00 von Richard Pfadenhauer | Aufrufe: 872

Historische Wertpapiere: Das etwas andere Altpapier

Historische Wertpapiere sind nicht nur schön anzusehen, sie erzählen auch eine Geschichte. Für seltene Stücke wird viel Geld bezahlt. Wir haben ein kleines Portfolio interessanter Papiere zusammen­gestellt. Worauf Einsteiger achten sollten.

Sie sind Überbleibsel aus einer Zeit, als Aktien oder Anleihen noch nicht in elektronischer Form den Besitzer wechselten, sondern als effektive Stücke ausgehändigt wurden. Gleichzeitig sind sie ein Spiegel der Wirtschafts- und Finanzgeschichte. Die Rede ist von historischen Wert­papieren, auch als Nonvaleurs bezeichnet. „Für besonders rare Stücke zahlen Sammler bis zu Zehntausende Euros“, weiß Matthias Schmitt, Vorstand der HWPH Historisches Wertpapierhaus AG, einem Unternehmen, das sich auf Auk­tionen von historischen Wertpapieren spezialisiert hat.

Den Weltrekord hält derzeit die Anleihe Nummer 1 des Monte Carlo Bonds mit einem Versteigerungserlös (inklusive Provisionen) von knapp 1,1 Millionen US-Dollar. Der hohe Preis erklärt sich auch damit, dass das Exponat vom französischen Künstler Marcel Duchamp gestaltet wurde und damit auch über einen künstlerischen Wert verfügt. Sehr gefragt sind auch Papiere, auf denen die Originalunterschrift prominenter Wirtschaftsgrößen zu finden ist. „Hier kommt es nicht selten zu wahren Bieterschlachten“, bemerkt Matthias Schmitt. In besonderer Erinnerung geblieben ist ihm die Auktion einer Aktie mit der Original-Signatur von Warren Buffett: „Wir haben das Papier für 5.000 Euro ausgerufen, der Zuschlag erfolgte schließlich bei 35.000 Euro.“

Solche Summen sind aber eher die Ausnahme. Wer sich für historische Wertpapiere interessiert, findet interessante Stücke auch schon für wenige hundert Euro. Einsteigern rät Schmitt, sich vorab von der Vielfalt der verfügbaren Papiere inspirieren zu lassen, etwa über alte Auktionskataloge. Dann gelte es, ein Sammelgebiet zu definieren und einzugrenzen. Auf diese Weise entwickle man sehr schnell ein gutes Preisgefühl. Das Sammeln kann sich durchaus bezahlt machen, wie der Historic Stocks Markets Index zeigt. Dieses von Schmitt mitentwickelte Preisbarometer, das die Wertentwicklung von 100 ausgewählten historischen Wertpapieren wiedergibt, hat in den vergangenen fünf Jahren stattliche 25 Prozent hinzugewonnen (siehe Chart).

Auf den Spuren von Warren Buffett

Die hier abgebildete Aktie trägt die Original-Signatur von Börsenlegende Warren Buffett und wurde ganz zu Beginn seiner Karriere im Jahr 1956 ausgegeben. „Das Stück ist das einzige uns bisher bekannte Exemplar“, betont Wertpapier-Kenner Matthias Schmitt. Versteigerungserlös: 35.000 Euro.

Als es noch kein iPhone gab

Man muss nicht unbedingt Sammler sein, um an historischen Wertpapieren Gefallen zu finden. Sie eignen sich auch als dekorativer Wandschmuck fürs Büro oder Arbeits­zimmer. So dürften Apple-Fans sicherlich an diesem Papier aus dem Jahr 1998 ihre Freude haben.

Zurück in der Zeit

„Die Attraktion unserer letzten Auktion war eine Anleihe der United States Steel Corporation aus dem Jahr 1901“, berichtet Matthias Schmitt vom Historischen Wertpapierhaus. Die Rückseite enthält eine Original-Signatur des berühmten Stahltycoons Andrew Carnegie.

Jagd auf die DM

„Deutsche Sammler richten ihren Fokus derzeit vor allem auf Aktien aus der DM-Zeit“, weiß Experte Schmitt. Das Bild zeigt eine Vorzugsaktie der Deutschen Lufthansa AG aus dem Jahr 1969.

Für Fans der wilden 1970er

Playboy-Aktien waren nicht zuletzt wegen der freizügigen Gestaltung über Jahre hinweg besonders gefragt. In den 1980ern wurde das Motiv „entschärft“. Das abgebildete Papier aus dem Jahr 1975 – noch mit entblößter Dame – wurde für 80 Euro versteigert.

Bildnachweise:

HWPH Historisches Wert­papierhaus AG

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Dieser Beitrag erschien zuerst im onemarkets Magazin (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG)


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Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.
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