Dienstag, 25.07.2023 07:52 | Aufrufe: 238

Die Bargeldabschaffung kommt – die Frage ist nur, wann

Bargeld ist geprägte Freiheit. Jeder kann überall ohne Ansehen seiner Person Waren erwerben oder veräußern. Wer einen Geldschein vorlegt, bekommt Brot oder Wurst, ohne jede Einschränkung. Zumindest noch, denn die Abschaffung von Bargeld ist nur noch eine Frage der Zeit.

Im Gegensatz zu Bargeld ist digitales Geld nicht nur programmierbar (veränderbar), sondern auch individuell zuordenbar. In der Folge sind individuelle Einschränkungen nicht nur denkbar, sondern sogar in einem gewissen Maße wahrscheinlich, wenn man den diesbezüglichen Diskussionen der letzten Jahre folgt.

Konkret könnte nach Einführung eines digitalen Geldes das Konsumverhalten jedes einzelnen Bürgers lückenlos und in Echtzeit dokumentiert werden. Eine Koppelung jeder Ausgabe an die damit rechnerisch verbundene CO2-Emission wird bereits heute testweise vorgenommen.

Nach Ablösung des Bargeldes durch einen digitalen Euro wäre es möglich, jeden Bürger individuell nach „Konsum“ eines festgelegten monatlichen CO2-Limits von allen weiteren Einkaufsmöglichkeiten abzuschalten. Auch eine „weichere“ Variante wäre nicht unrealistisch. „Du darfst pro Monat bis zum rechnerischen Ausstoß von x-Tonnen Co2 konsumieren, danach wird Dir für jeden zusätzlichen Konsum eine direkte Konsum(Co2-)Steuer von Deinem Guthaben abgezogen, die dynamisch mit Deinem Verbrauch ansteigt.“ Beliebige Mengen Fleisch oder Autokilometer könnten sich dann nur noch Reiche leisten.

Auch eine völlige Abschaltung bestimmter Personen per Knopfdruck würde möglich. Unter einer eines Tages vielleicht repressiveren Regierung könnten so Oppositionelle mit einem Tastendruck „abgeschaltet“ werden, da sie keine Möglichkeit hätten, sich auch nur ein Brötchen oder einen Kugelschreiber zu kaufen.

Die Substitution von Bargeld (freiem Geld ohne Ansehen der Person) durch digitales, individuell kontrollierbares Geld birgt Gefahren, die weit größer sind, als die geringen vermeintlichen Vorteile der Bequemlichkeit etc.

Es könnte schneller als erwartet gehen

Dass wir bald auch in Deutschland überhaupt nicht mehr mit Bargeld zahlen können, ist nichts, was im kommenden Jahr ansteht. Aber ich befürchte, dass es sehr viel schneller gehen wird, als viele denken.

Geht es auf „normalem“ Wege, wird es noch etliche Jahre dauern. Dann wird man das digitale Geld zunächst ergänzend zum Bargeld als Alternative einführen. Dann wird man nach und nach das Bargeld unattraktiver machen (Geldautomaten abbauen, Barabhebegebühren einführen, Bargeldannahmepflicht abschaffen…), immer mehr Geschäfte werden „bargeldlos“.

Die Bevölkerung wird in der breiten Masse (da bequem und sich der Gefahren nicht bewusst) gerne auf das neue „bequeme“ Geld wechseln. Wenn nur noch ein kleiner Anteil der Bezahlungen bar erfolgt, wird man das Bargeld komplett auslaufen lassen mit dem Hinweis, dass es nicht mehr von den Menschen gewollt/gebraucht wird und zu hohe Kosten verursacht. Ähnlich sehen wir das bereits in Skandinavien, wo fast alle Bereiche des Lebens per Kreditkarte bezahlt werden (selbst öffentliche Toiletten) und das Bargeld zunehmend exotisch wird.

Kommt es allerdings aufgrund einer möglichen schweren Wirtschaftskrise mit explodierender Inflation (was wir mit Blick auf die aktuelle Lage keineswegs ausschließen können) zu einer Währungskrise, könnte es auch wesentlich schneller gehen und zu einem schlagartigen Wechsel von Euro auf einen neuen digitalen-Euro kommen. Ich persönlich halte aber die erste Variante für die wahrscheinlichere.

Es handelt sich hier um ein weltweites Projekt, das seit vielen Jahren sehr akribisch vorbereitet wird. Bei Cashkurs.com verfolgen diese Entwicklung seit langer Zeit. Der renommierte Handelsblatt Journalist Norbert Häring dokumentiert diese Planungen und Entwicklungsschritte seit Jahren detailliert. Daher bin auch ich der Meinung, dass diese Abschaffung des Bargeldes und die Einführung einer vollständig kontrollierten und steuernden Digitalwährung in den meisten Ländern der Erde mit höchster Wahrscheinlichkeit in der Zukunft erfolgen wird.

Was dann mit älteren Menschen wird, die eventuell mit Online-Banking noch nicht zurechtkommen, danach wird leider niemand fragen. Man wird ihnen sagen: Sie werden sich anpassen müssen oder auf das Einkaufen verzichten, so hart wie es klingt. An der S-Bahn-Station fragt auch niemand mehr, ob Sie den Automaten (der oft mehr als verwirrend ist) bedienen können oder nicht. Sie lernen es oder gehen zu Fuß. Leider ist die Politik hier gnadenlos und es geht - wie so oft - nicht in erster Linie um die Interessen der Bürger.

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