Anzeigetafel mit Aktienkursen. (Symbolbild)
Mittwoch, 16.03.2016 12:07 von | Aufrufe: 679

IPO/ROUNDUP 2: Windkraftanlagenhersteller Senvion bricht Börsengang ab

Anzeigetafel mit Aktienkursen. (Symbolbild) pixabay.com

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HAMBURG (dpa-AFX) - Der Windkraftanlagenhersteller Senvion bricht seinen für diesen Freitag geplanten Börsengang ab. Grund sind Senvion zufolge jüngste Schwankungen an den Finanzmärkten, weswegen die Eigentümer die geplante Börsennotierung über eine Privatplatzierung nicht weiter verfolgen, wie das Unternehmen am Mittwoch überraschend mitteilte. Bei dem ehemals als Repower bekannten Hamburger Unternehmen haben die Finanzinvestoren Centerbridge und Arpwood das Sagen.

Für den einstigen Börsen-Überflieger hatten sie eigentlich eine Marktkapitalisierung von bis zu 1,5 Milliarden Euro angestrebt. Noch vergangene Woche war die Preisspanne der bis zu 29,9 Millionen angebotenen Aktien auf 20 bis 23,50 Euro festgelegt worden. Wären die Alteigentümer alle Anteilsscheine an institutionelle Investoren losgeworden, so hätte der Streubesitz rund 46 Prozent erreicht.

Nach dem Absturz zu Jahresbeginn hatte sich der deutsche Aktienmarkt in den jüngsten Wochen jedoch wieder etwas gefangen - der Dax kletterte zuletzt wieder zeitweise über 10 000 Punkte, der MDax über 20 000.

Der abgesagte Sprung aufs Parkett bedeute aber nicht, dass die Wachstumsstrategie in Frage stehe, hieß es vom Unternehmen. Diese sieht die Expansion in neue Märkte vor. Dafür wollte sich Senvion-Chef Jürgen Geissinger unter anderem auch den Zugang zum Kapitalmarkt sichern.

Senvion war unter dem Namen Repower bereits bis 2011 an der Börse. Der indische Suzlon-Konzern hatte Repower 2007 nach einem aufsehenerregenden Übernahmekampf gegen die französische Areva-Gruppe für 1,3 Milliarden Euro übernommen und später die verbliebenen Aktionäre herausgekauft.

Wegen finanzieller Schwierigkeiten verkauften die Inder Anfang 2015 den Windkraftbauer für rund eine Milliarde Euro an Centerbridge und Arpwood. Senvion machte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr einen Umsatz von gut 2,1 Milliarden Euro, vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie um Sonderposten bereinigt erzielte der Konzern demnach einen Gewinn von 154 Millionen Euro.

Mit den am Vortag bekanntgewordenen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Würzburg unter anderem gegen Senvion-Chef Jürgen Geissinger rund um die Aufarbeitung von Korruptionsfällen aus seiner Zeit bei dem fränkischen Autozulieferer Schaeffler (Schaeffler Aktie) habe die Entscheidung, den Börsengang abzubrechen, "gar nichts" zu tun, sagte eine Senvion-Sprecherin. Geissinger hat im Dezember bei Senvion das Ruder übernommen.

Geissinger hatte am Dienstag über einen Sprecher mitteilen lassen, dass er die aus den Jahren 2006 bis 2011 stammenden Vorfälle in der Türkei lückenlos aufgearbeitet habe. Darin ging es um Schmiergeldzahlungen einer Schaeffler-Tochter. Zudem stehe er nicht im Fokus der Ermittlungen und ihm werde auch nicht vorgeworfen, selbst Bestechungszahlungen vorgenommen zu haben. Er rechne damit, dass die vorläufigen Ermittlungen zeitnah eingestellt werden./men/stb


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