DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Eon muss möglicherweise viel Geld in die Hand nehmen, um seinem wichtigsten Partner in Brasilien aus der Klemme zu helfen. Der Milliardär Eike Batista, mit dessen Stromtochter MPX der Konzern Kraftwerke in Südamerika baut, versucht laut einem Bericht des "Handelsblatts" (Donnerstag), Großteile von MPX an Eon zu verkaufen. Grund seien Finanznöte Batistas. Nach Informationen der Zeitung aus Kreisen der beteiligten Konzerne soll er auch Eon Aktien und sogar die komplette Machtübernahme angeboten haben. Bereits Anfang der Woche hatte das brasilianische Maganzin "Veja" über einen möglichen Verkauf berichtet. Im Zuge des im Januar 2012 besiegelten Joint Ventures war der Konzern nur mit zehn Prozent bei MPX eingestiegen.
Eon-Chef Johannes Teyssen steckt laut dem Bericht in einer Zwickmühle: Für die Mehrheit an MPX müsste das Unternehmen mehr als 900 Millionen Euro zahlen und damit deutlich mehr Geld in das Südamerikageschäft investieren als geplant. Steigt der Energiekonzern aber nicht im großen Stil ein, bekäme er vielleicht einen ungewollten Partner mit ins Boot. So habe eine Tochter des französischen Konkurrenten GDF Suez bereits Interesse signalisiert.
Die laut Handelsblatt wahrscheinlichste Option sei deswegen, dass Eon seinen Anteil auf rund 35 Prozent aufstocke und Batista weitere Anteile über die Börse verkaufe - nicht aber komplett aussteige. Ein Eon-Sprecher wollte die Szenarien laut der Zeitung nicht kommentieren. Er habe aber Spekulationen zurückgewiesen, der Konzern könne sich komplett aus Brasilien zurückziehen. Die Entwicklung der vereinbarten Projekte laufe planmäßig. Zwei große Kraftwerke sollten schon Ende des Jahres ans Netz gehen./mmb/stb/fbr
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