Die gute Konjunktur hilft allen Euro-Staaten, ihre Defizite zu senken. 2017 haben nur Spanien und Portugal mehr ausgeben, als die Maastricht-Grenze erlaubt.
Im vergangenen Jahr haben alle 19 Euro-Länder ein gutes Wirtschaftswachstum verzeichnet. Ein Nebeneffekt: Die Schuldensituation hat sich überall verbessert. Unterm Strich sanken Defizite und Schuldenstände im Vergleich zur höheren Wirtschaftsleistung der Euro-Länder insgesamt.
Wie das Europäische Statistikamt Eurostat an diesem Montag mitteilte, gaben die 19 Staaten der Währungsunion zusammen zwar knapp 99 Milliarden Euro mehr aus als sie eingenommen haben. Das entspricht einem Defizit von 0,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Da das BIP aber überall mit mehr als einem Prozent zulegte, fiel das Defizit geringer aus als 2016: Damals hatte es noch 1,5 Prozent betragen, nach 2,0 Prozent im Jahr 2015.
Das Wirtschaftswachstum saniert die Staatskassen automatisch. Was für Deutschland in der letzten Legislaturperiode gegolten hat, zeigt sich nun bei allen Euro-Staaten: Der wirtschaftliche Aufschwung beschert den Finanzministerin höhere Steuereinnahmen und füllt die Staatskassen. Gleichzeitig drückt die extrem lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) die Zinskosten: Alle mussten für ihren Zinsdienst weniger ausgeben als in früheren Jahren mit höheren Leitzinsen.
Zusammen standen die Euro-Länder mit knapp 9,7 Billionen Euro in der Kreide. Das entspricht einem Schuldenstand von 86,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Das ist allerdings immer noch viel: Erlaubt sind nach dem Maastricht-Vertrag lediglich 60 Prozent. Allerdings ist der gemeinsame Euro-Zonen-Schuldenstand in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken: 2014 erreichte er noch 91,9 Prozent.
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