EU-Rapspreis trotz geringerer EU-Ernte unter Druck

Freitag, 16.02.2024 09:51 von GodmodeTrader - Aufrufe: 111

Der Rapspreis an der Euronext in Paris rutschte in der letzten Woche bis auf rund 410 Euro je Tonne ab und markierte damit das niedrigste Niveau seit mehr als drei Monaten. Dabei zeichnet sich für dieses Jahr eine deutlich geringere Rapsernte in der EU ab, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Laut Prognose des Agrarberatungsunternehmens Strategie Grains dürfte die Erntemenge bei 18,4 Millionen Tonnen liegen und damit 7,2 Prozent geringer ausfallen als im Vorjahr. Strategie Grains begründe den Ernterückgang mit einer um mehr als neun Prozent geringeren Anbaufläche, während die durchschnittlichen Flächenerträge gut zwei Prozent höher ausfallen sollten, heißt es weiter.

„Dass es trotz der starken Regenfälle im Herbst zu keinen Abschlägen bei den Erträgen kommen soll, liegt daran, dass die Rapsaussaat zu diesem Zeitpunkt in den großen Produzentenländern Deutschland, Frankreich und Polen bereits abgeschlossen war, wie die EU-Prognoseeinheit MARS in ihrem Novemberbericht schrieb. Lediglich in einigen Gebieten im Norden und Westen Frankreichs hätten übermäßige Regenfälle die Aussaat und die Pflanzenentwicklung beeinträchtigt“, so Fritsch.

Der Preisdruck gehe somit vor allem von externen Einflüssen aus. Zu nennen sei insbesondere der Sojabohnenpreis, der an der CBOT in Chicago aufgrund eines reichlichen Angebots auf ein Dreijahrestief gefallen sei. Denn Sojabohnen gehörten ebenso wie Raps zu den Ölsaaten. Zudem stehe auch der Rapspreis in Kanada unter Druck, da dort im letzten Herbst eine deutlich bessere Ernte eingebracht worden sei, als dies vorher von der kanadischen Statistikbehörde prognostiziert worden sei, heißt es weiter.

„Dies führte auch zu einem Anstieg der Lagerbestände zum Stichtag 31. Dezember. Kanada ist nach der EU der zweitgrößte Rapsproduzent und zudem der weltgrößte Rapsexporteur. Die EU ist wiederum trotz der hohen Eigenproduktion auf Rapsimporte angewiesen. Der Importbedarf dürfte wegen der geringeren Ernte größer ausfallen, was für sich genommen für einen steigenden Rapspreis spricht. Dies könnte allerdings durch einen fallenden Sojabohnenpreis konterkariert werden“, so Fritsch.

Soja
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