Der Skandal um mögliche Manipulation auf dem Markt für Aluminium in den USA beschäftigt nun auch die Wettbewerbshüter der EU. Sie wollen die Rolle von Investmentbanken, Hedgefonds und Rohstoffhändlern am Markt prüfen.
Die Frage, wie groß die Manipulationen auf dem Markt für Aluminium in den USA sind, beschäftigt nun auch Europa. Die Kartellwächter in Brüssel nehmen nach einem Bericht des Handelsblatts offenbar die Lagertätigkeit von Investmentbanken und Rohstoffhändlern ins Visier. Das geht aus einer Antwort von Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia auf eine Anfrage aus dem EU-Parlament hervor. Weil sie ihre „Monitoring- und Durchsetzungsmaßnahmen schützen“ wolle, so die Kommission, halte sie es zum gegenwärtigen Zeitpunkt für unangemessen, „zu Maßnahmen Stellung zu nehmen, die in Europa oder den USA ergriffen werden könnten.“ Kartellanwälte sehen in der verklausulierten Formulierung ein klares Indiz dafür, dass die Praxis den Argwohn der Wettbewerbswächter geweckt hat.
„Wir beobachten die Situation“, sagte der Sprecher von Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia am Mittwoch. Investmentbanken, Hedge-Fonds und Rohstoffhändler stehen im Verdacht, mit Liefertricksereien die Preise von Aluminium in die Höhe getrieben zu haben. Unternehmen wie Coca Cola und Boeing (Boeing Aktie) hatten sich in den USA darüber beschwert, dass Auflagen der Londoner Metallbörse LME umgangen werden. Auch in Europa sollen sich Unternehmen bei der EU-Kommission zumindest inoffiziell beschwert haben.
Almunia habe dem EU-Parlament am 9. Oktober mitgeteilt, dass die Brüsseler Behörde regelmäßig mit US-Regulierungsstellen bei kartellrechtlichen Fragen an den Rohstoffmärkten zusammenarbeite, sagte der Sprecher. Es sei aber zu früh, bereits über Maßnahmen zu sprechen, die als Reaktion auf mutmaßliche Tricksereien in Europa oder den USA ergriffen werden könnten.
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