Vier Geldhäuser sollen zwischen 2009 und 2015 Preise für Dollar-Anleihen abgesprochen haben. Ihnen droht eine hohe Strafe. Bei den Namen der Banken hält sich die EU-Komission bislang bedeckt.
Die EU nimmt vier Banken wegen des Verdachts auf Absprachen beim Handel mit Dollar-Anleihen ins Visier. Die Geldhäuser sollen zwischen 2009 und 2015 mehrfach sensible Geschäftsinformationen ausgetauscht und die Preise für bestimmte Dollar-Anleihen abgesprochen und dadurch manipuliert haben, teilte die EU-Kommission, die in der EU das oberste Kartellamt ist, am Donnerstag in Brüssel mit. Die entsprechenden Kontakte der Händler untereinander seien hauptsächlich über Online-Chatrooms erfolgt.
Die Absprachen bezogen sich demnach offenbar auf den Handel mit supranationalen, staatlichen sowie halbstaatlichen Anleihen in Dollar (Dollarkurs). Die vier Banken seien von der Kommission darüber informiert worden, dass sie damit möglicherweise gegen EU-Kartellvorschriften verstoßen haben. Ihnen droht nun theoretisch eine Strafe von bis zu zehn Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes. Die EU kann allerdings in einem solchen Verfahren demjenigen die Strafe erlassen oder diese abmildern, der die Verfehlungen anzeigt.
Deutsche Bank rechnet nicht mit StrafeUm welche vier Banken es sich handelt, teilte die EU nicht mit. Die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie), einer der größten Anleihehändler der Welt, erklärte allerdings auf Anfrage, man rechne nicht mit einer Strafe und habe „in dieser Sache proaktiv mit der EU-Kommission zusammengearbeitet“. Da es sich um ein laufendes Verfahren handele, wollte das größte deutsche Geldhaus keinen weiteren Kommentar zu dem Verfahren abgeben. Neben der Deutschen Bank gehörten nach jüngsten Daten des Marktforschungsinstituts Coalition die US-Banken JP Morgan, Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie) und die Citigroup zu den größten Anleihehändlern in Europa.
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