Auf der Suche nach spannenden Aktien beobachtet Vermögensverwalter Frank Lingohr derzeit vor allem Finanztitel. Warum er mit einer Kurskorrektur rechnet und dennoch Einstiegschancen sieht.
WirtschaftsWoche Online: Herr Lingohr, die Jahresendrally ist im vollen Gange, kaum ein Tag ohne Börsenrekorde. Beunruhigt Sie das?
Lingohr: Wir haben ein außergewöhnliches Jahr an den Aktienmärkten gehabt. Wenn wir wie jetzt im Dax oder im amerikanischen S&P-500-Index mit 27 Prozent im Plus liegen, dann ist das exzellent. Das erleben wir nicht oft. Und natürlich freue ich mich wie jeder andere über steigende Kurse. Aber es wird langsam etwas heiß. Ich würde als Anleger, der voll in Aktien investiert ist, sicherlich so langsam 20 bis 25 Prozent verkaufen und die Barreserven erhöhen.
Das heißt, Sie halten es für möglich, dass sich die Börsenkurse dem Zenit nähern?
Dem Zenit nicht unbedingt. Aber ich halte es für möglich, dass wir eine Korrektur bekommen. Viel deutet darauf hin: Insider etwa verkaufen sehr stark. Das bedeutet aber nicht, dass ich pessimistisch bin, längerfristig bin ich sogar eher optimistisch. Aber es geht gerade alles ein bisschen schnell.
Auf was für ein Jahr blicken Sie für Ihr Portfolio zurück?Wir bei Lingohr hatten in diesem Jahr Performanceprobleme mit dem weltweit investierenden Fonds. Zum einen weil wir alle Märkte gleich gewichten, was zu einer Untergewichtung des amerikanischen Marktes führt. Zum anderen wegen der Schwellenländer-Investments. Wir haben lange Jahre von dieser Mischung sehr profitiert, aber diesmal haben uns die asiatischen Titel Performance gekostet.
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