Die Koalitionsverhandlungen laufen noch immer, und bei Maybrit Illner wurde darüber getalkt. Erst der späte Auftritt eines "Wirtschaftsweisen" brachte Fokussierung in die Show.
"Nichts zu erzählen, trotzdem müssen sie reden", hieß es spöttisch im Bericht des "heute-journals" über die Pressekonferenz, auf der Hermann Gröhe, Alexander Dobrindt und Andrea Nahles gestern überhaupt nicht darüber informiert hatten, auf welche Ziele der nächsten Bundesregierung sich ihre Parteien geeinigt haben, sondern flaue Fußball-Witze rissen.
Unausgesprochen unter einem ähnlichen Motto stand Maybrit Illners anschließende Sendung, die sich leider auch das gleiche Thema gewählt hatte: "Mini-Erwartungen, Mega-Kosten – verspielt Schwarz-Rot den Aufschwung?" Die Moderatorin besitzt natürlich Routine genug, um über die problematische Prämisse, dass über diese Koalition immer noch intern verhandelt wird, flott hinweg zu plaudern. Wenn Schwarz und Rot alle ihre Wünsche unter einen Hut kriegen wollen, kommt dann die Wirtschaft unter die Räder? In diesem Sinne ging es los.
Das Rot im SPD-Sinne vertrat Leni Breymaier, die in Baden-Württemberg sowohl stellvertretende SPD-Vorsitzende als auch ver.di-Funktionärin ist, in knallgelber Lederjacke. Schwarz vertrat der beliebte Talkshow-Gast Peter Altmaier, dessen magentafarbener Schlips ebenfalls einen Farbtupfer setzte. Der amtierende Bundesumweltminister brachte das beschämende Kunststück fertig, kein Wort über die brisante Weltklimakonferenz in Warschau zu verlieren, auf der er am Mittwoch noch geweilt hatte. Dafür erfüllte er die Erwartung, zu jedem angesprochenen Thema bekannte CDU-Positionen zu referieren. SPD-Frau Breymaier vertrat jeweils so gegnerische Positionen, dass alle, die immer noch glauben, es könnte doch nicht mit Schwarz-Rot klappen, auf ihre Kosten kamen. Martin Richenhagen, Chef des amerikanischen Landmaschinen-Herstellers Agco und Illnershow-Veteran, äußerte die Vermutung.
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