Die Papiere der Deutschen Bank stehen zur Stunde an der Spitze des Deutschen Aktienindex. Die Aktie des Frankfurter Kreditinstituts verzeichnet ein Plus von 2,87 Prozent und notiert aktuell bei 12,771 Euro. Börsianer sehen als Gründe für den Anstieg einerseits die Vorgaben der Wall-Street-Finanzwerte, andererseits die vielversprechenden Nachrichten aus Italien. Wie die Mailänder Wirtschaftszeitung „Sole 24 Ore“ am Dienstag bekannt gab, plant UniCredit-Chef Jean-Pierre Mustier, notleidende Kredite im Wert von 20 Milliarden Euro abzustoßen. Der Verkauf sei staatlich garantiert, berichtete das Blatt. Obwohl UniCredit sich nicht zu dem Bericht über die Pläne äußerte, zogen infolge der Nachricht europaweit die Kurse von Bankaktien an. Neben der Deutschen Bank zählt auch die Commerzbank mit einem Kursplus von derzeit 1,79 Prozent zu den vorläufigen Gewinnern des heutigen Handelstages.
UniCredit steht im Brennpunkt der italienischen Bankenkrise: Das in Rom und Mailand ansässige Geldhaus hält Staatsanleihen in zweistelliger Milliardenhöhe, bei denen Abschreibungsbedarf droht. Ein großes Problem ist außerdem die Kapitalausstattung der Großbank, wie beim Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht im Juli deutlich wurde. Dessen desaströse Ergebnisse zwangen die Aktie auf ein Allzeittief von 1,70 Euro. UniCredit-Chef Mustier treibt aktuell eine Strategie zur Konsolidierung voran: Im Herbst wird eine Kapitalaufstockung in Milliardenhöhe erwartet, außerdem gibt es Berichte über einen geplanten Verkauf der polnischen Bank Pekao.
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