Das Ruhrgebiet wird von der Vergangenheit eingeholt: Unter den Gleisen befinden sich verlassene Stollen. Zwar profitieren Reisende vom Vorteil des vernetzten Ballungsraums, doch die Essener selbst leben gefährlich.
Über ein Jahrhundert blieben sie im wahrsten Sinn des Wortes im Dunklen: Die verlassenen Gänge von uralten Bergwerken, 20 Meter unter dem Ruhrgebiet. Zum Beispiel auch unter dem Gleisbett der Bahnstrecke kurz vor dem Essener Hauptbahnhof. Einen verlassenen Stollen nennen Bergleute „Toter Mann“. Mehrere solcher toter Männer fand nun ein Bohr-Team auf einer Baustelle ganz in der Nähe des Gleiskörpers. Bis mindestens 31. Dezember sollen die Züge an Essen und Bochum vorbei geleitet werden, da bis dahin die Hohlräume mit Beton gefüllt werden müssen. Noch herrscht akute Einsturzgefahr.
Die größte Stadt des Ruhrgebiets bleibt damit abgeschnitten vom Regional- und Fernbahnnetz, zumindest unmittelbar. Das ist kein Pappenstiel: Essen ist eine Stadt, so groß wie Frankfurt am Main. In der gefühlten Hauptstadt des Ruhrgebiets residieren Dax-Konzerne wie ThyssenKrupp (ThyssenKrupp Aktie) und RWE, aber auch der Spezialchemiehersteller Evonik. Auch Karstadt hat in Essen seine Konzernzentrale. Diese Unternehmen sind nun schwerer zu erreichen, da Essen auch nicht über einen eigenen Airport von nennenswerter Größe verfügt. Die nächste Abflugmöglichkeit für Fernreisen befindet sich in Düsseldorf, und auch die Landeshauptstadt ist ohne Bahnverkehr für Essener nun nicht mehr so problemlos zu erreichen.
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