Es ist eine Bauchlandung mit Ansage. Missmanagement, Konzeptlosigkeit und Selbstüberschätzung haben Conergy in die Pleite getrieben. Der nächste Kandidat steht längst fest.
Conergy hat hochgepokert und ist tief gefallen. Beim Aktiengang 2005 lag der Ausgabepreis bei 54 Euro, im Februar 2006 lag das Papier zeitweise bei 127 Euro. Der Umsatz schnellte im Jahr des Börsengangs auf 530 Millionen Euro. Den Managern kann es gar nicht schnell genug gehen. Immer höhere Ziele werden gesteckt. Conergy-Chef Hans-Martin Rüter setzt das Projekt Kilimandscharo auf. Conergy soll nicht mehr nur Händler und Projektierer von Solarparks sein, sondern künftig auch selbst Solarmodule produzieren. 250 Millionen will er investieren, 1000 neue Arbeitsplätze schaffen.
Von diesen Träumen ist nichts geblieben als ein Rechtsstreit mit Anlagenbauer Roth & Rau. Conergy fordert 220 Millionen Schadenersatz für angeblich entgangene Umsätze.
Roth & Rau hatte die nötigen Anlage zur Produktion von Solarmodulen bei Conergy installiert - gelaufen sind die Maschinen wenig bis gar nicht. Grund: Conergy hatte kein Silizium, dem Ausgangsstoff für die Module. Um den Mangel zu beheben, schließt Conergy im Herbst 2007 einen Vertrag mit dem US-Waferhersteller MEMC der Conergy zu Abnahme und festen Preisen verpflichtete. Dieser Vertrag ist ein Quantensprung für uns, da er eine wesentliche Unsicherheit in unserem Markt, die Versorgung mit Rohstoffen, beseitigt, tönt Rüter im Oktober 2007. Doch genau dieses Übereinkommen treibt Conergy in den Ruin. In einer Mitteilung des Aufsichtsrats heißt es im April 2009: Viele dieser historischen Fehlentscheidungen belasten die Gesellschaft noch heute, so etwa der in Preis und Volumen vom Altvorstand überdimensioniert abgeschlossene Vertrag mit MEMC."
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