Pharmakonzern büßt Milliarden an der Börse ein. Die Suche nach einem Nachfolger für Chris Viehbacher ist schwierig.
So mancher Aufsichtsrat mag die Entscheidung vom frühen Morgen bereits kurz darauf wieder bereut haben. Als die Pariser Börse am Mittwoch zu Handelsbeginn vom Rauswurf des Vorstandschefs Chris Viehbacher bei Sanofi erfuhr, sauste der Aktienkurs des französischen Pharmakonzerns steil nach unten.
Zusammen mit dem Kurseinbruch vom Vortag, der ebenfalls den Gerüchten um die Unternehmensführung sowie enttäuschenden Quartalsergebnissen der Diabetes-Sparte geschuldet war, kostete die Personalie Viehbacher den Konzern binnen zwei Tagen rund 15 Milliarden Euro.
Die Branche tippt auf Zwist in der Führungsrriege, denn fachlich ist dem 54-jährigen Deutsch-Kanadier nicht viel vorzuwerfen. Nachdem Viehbacher 2008 von dem britischen Konkurrenten Glaxo Smith Klein zu Sanofi gekommen war, hatte er den Konzern aus Aktionärssicht erfolgreich umstrukturiert. Auf die wachsende Konkurrenz durch Generika reagierte er etwa mit der Hinwendung Biotech-Arzneistoffen, die schwieriger nachzuahmen sind.
Diesem Zweck diente auch der Kauf des US-Unternehmens Genzyme, das sich umgehend zum Zugpferd des Konzerns entwickelte. Auf das Auslaufen von Arzneimittel-Patenten antwortete Viehbacher auch mit dem Ausbau der Sparten für nicht verschreibungspflichtige Medikamente, Tiergesundheit und Diabetes. Die Mittel gegen die Zuckerkrankheit werden in Frankfurt hergestellt. Zudem leitete er ein Kostensenkungsprogramm im Umfang von zwei Milliarden Euro ein.
In den vergangenen Quartalen lief der Umsatz in den Schwellenländern zwar nicht so gut wie erhofft. Auch drückten Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen in Europa und den USA das Geschäft. Doch auf die Frage nach den wahren Gründen für die Entlassung fällt als Antwort immer wieder der Name des Verwaltungsratsvorsitzenden Serge Weinberg.
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