Britisches Pfund: Münzen und Banknoten.
Mittwoch, 20.02.2013 11:27 von | Aufrufe: 112

Bank of England nimmt weitere Anleihekäufe ins Visier - Minutes

Britisches Pfund: Münzen und Banknoten. pixabay.com

LONDON (dpa-AFX) - Die britische Notenbank steht möglicherweise vor einer Ausweitung ihrer milliardenschweren Anleihekäufe. Bereits die jüngste Entscheidung vom 7. Februar, das Kaufvolumen zunächst unverändert zu belassen, fiel gegen den Willen von Notenbankchef Mervyn King. Dies geht aus dem Sitzungsprotokoll hervor, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Neben King sprachen sich mit Paul Fisher und David Miles zwei weitere Mitglieder des neunköpfigen geldpolitischen Ausschusses für eine Aufstockung aus. Die drei plädierten für zusätzliche Käufe im Volumen von 25 Milliarden Pfund. Das britische Pfund geriet nach Veröffentlichung der Mitschrift unter Druck.

Darüber hinaus zeigt das Protokoll eine grundsätzliche Neigung für weitere Anleihekäufe der britischen Notenbanker. Zusätzliche Käufe könnten über ein geringeres Renditeniveau helfen, den wirtschaftlichen Anpassungsprozess zu unterstützen, heißt es in der Mitschrift. Ähnliches gelte für andere, zielgerichtete Maßnahmen. Beispielhaft wird das Kreditprogramm "Funding for Lending" genannt, mit dem die Bank of England seit längerem und mit ersten Erfolgen das landesweite Kreditangebot anregen will. Auch Leitzinssenkungen werden als Option genannt.

Die Geldpolitik der Bank of England ist bereits jetzt sehr expansiv ausgerichtet. Der Leitzins liegt auf einem Rekordtief von 0,5 Prozent, die bisherigen Anleihekäufe summieren sich auf 375 Milliarden Pfund. Das entspricht etwa 25 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleitung Großbritanniens. In dieser Betrachtung übertrifft die Bank of England andere große Notenbanken wie die Federal Reserve oder die Europäische Zentralbank (EZB) bei weitem. Allerdings haben andere Notenbanken in der Krise teilweise andere Schwerpunkte gesetzt. So hat sich etwa die EZB stärker auf Notkredite für die Geschäftsbanken konzentriert.

Bei der Preisentwicklung bekräftigte der geldpolitische Ausschuss seine Auffassung, über zeitweilig höhere Verbraucherpreise hinwegsehen zu wollen, so lange der binnenwirtschaftliche Kosten- und Preisdruck begrenzt bleibe. Die Notenbank argumentiert, dass zurzeit vor allem staatlich festgesetzte Preise wie höhere Studiengebühren die Inflationsrate überzeichnen. Beobachter sehen darin eine erste Annäherung zur Auffassung des künftigen Notenbankchefs Mark Carney. Der jetzige Chef der Bank of Canada, der King im Juli nachfolgen wird, gilt als großer Anhänger einer flexiblen, also weniger regelgebundenen Geldpolitik. Carney spricht sich auch für eine stark zukunftsgerichtete Kommunikationspolitik aus ("Guidance"), wie sie die US-Notenbank Fed bereits betreibt./bgf/jkr


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