MAINZ (dpa-AFX) - Beim Auftakt der Tarifverhandlungen für die rund 69 000 Beschäftigten der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Rheinland-Pfalz hat es noch keine Annäherung gegeben. Arbeitgeber und Gewerkschaftsvertreter gingen am Mittwoch nach einer Debatte über die wirtschaftliche Lage auseinander, wie beide Seiten berichteten.
"Es wird nicht einfach", sagte der Landesbezirksleiter der IG BCE und Verhandlungsführer auf Gewerkschaftsseite, Roland Strasser, mit Blick auf die weiteren Verhandlungen. Arbeitgeber-Verhandlungsführer Hans Oberschulte erwartet ebenfalls "schwierige Verhandlungen".
Die IG BCE fordert sechs Prozent mehr Geld bei einer Tarifvertragslaufzeit von zwölf Monaten. Zudem will die Gewerkschaft eine Verdopplung des Urlaubsgelds von rund 20 auf dann 40 Euro pro Urlaubstag. Die Gewerkschaft verweist auf "Rekordgewinne" in der Branche.
Die Arbeitgeberseite hält die Forderungen für überzogen. Die wirtschaftliche Lage sei derzeit zwar gut, es werde aber auch wieder ein Tief kommen, sagte Oberschulte. "Es dürfen keine ungedeckten Schecks für die Zukunft ausgestellt werden." Die von der Gewerkschaft geforderten Erhöhungen von Gehalt und Urlaubsgeld entsprächen insgesamt einem Plus von sieben Prozent. Das sei undenkbar.
Rheinland-Pfalz ist die erste Region, die mit den Tarifverhandlungen für die Branche begonnen hat, im Saarland geht es am 5. Juli los. Zunächst wird nach bundesweit neun Regionen getrennt verhandelt, auf Bundesebene kommen IG BCE und Chemie-Arbeitgeber dann erstmals am 5. September in Hannover zusammen. In Rheinland-Pfalz ist die chemische und pharmazeutische Industrie von großer Bedeutung, hier sitzen etwa der Chemieriese BASF (BASF Aktie)
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