Der angeschlagene Energiekonzern Uniper traut sich nach einem Verlust im ersten Halbjahr keine Prognose für das Gesamtjahr zu, die Probleme bleiben. Nun soll der Staat, also der Steuerzahler das Unternehmen retten.
2023 soll das Ergebnis von Uniper verbessert und 2024 die Verlustzone verlassen werden. Im ersten Halbjahr fuhr der Gasimporteur einen Nettoverlust von mehr als 12,4 Mrd. Euro ein. Allein 6,5 Mrd. Euro stünden im Zusammenhang mit erwarteten künftigen Gaslieferunterbrechungen Russlands, teilte der Versorger mit. Hinzu kämen Wertminderungen von 2,7 Mrd. Euro.
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Uniper ist durch die Gaslieferungskürzungen Russlands in Schieflage geraten. Der Konzern schreibt hohe Verluste, weil er sich am teuren Spotmarkt Ersatz beschaffen muss. Die Bundesregierung hat gemeinsam mit dem Mutterkonzern Fortum ein Rettungspaket auf den Weg gebracht. Es sieht vor, dass der deutsche Staat Uniper mit insgesamt 15 Mrd. Euro unterstützt und mit 30 Prozent bei Uniper einsteigt. Außerdem können Uniper und andere Gasimporteure ab Oktober ab 1. Oktober auf die geplante Gasumlage zurückgreifen.
Um Uniper zu helfen, soll die von der Regierung beschlossene Gasumlage helfen. 2,4 Cent pro Kilowattstunden zahlen Besitzer von Gasheizungen plus Mehrwertsteuer für die Gasumlage. Das sind zusätzlich rund 500 bis 600 Euro für eine vierköpfige Familie im Jahr. Dabei haben sich die Gaspreise in Deutschland seit rund einem Jahr bereits in etwa verfünffacht. In anderen Ländern existiert dagegen ein Preisdeckel für Gas.
Uniper-Aktie stabilisiert sich
Die Aktie von Uniper hat sich durch den Eingriff der Politik in den vergangenen Tagen stabilisiert. Der MACD (Momentum) kann sich ebenfalls erholen und stützt den Aufschwung. Gleichwohl bleibt die Aktie in einem mittelfristigen Abwärtstrend. Die charttechnische Situation bessert sich aber erst, wenn der Widerstand aus der Abwärtstrendlinie und Juli-Tief bei knapp 10 Euro wieder überwunden wird.