Der in Schieflage geratene chinesische Immobilienriese Evergrande hat fällige Zinszahlungen einer Yuan-Anleihe beglichen, doch Investoren von Dollar-Anleihen müssen weiter bangen. Die Aktie bricht um 12,5 Prozent ein.
Angesichts begrenzter Mittel müsse Evergrande bei Zinszahlungen vorrangig den heimischen Markt bedienen, da für das Finanzsystem Chinas viel mehr auf dem Spiel stehe. Die Tochter Hengda Real Estate Group habe Gelder überwiesen, um einer an diesem Dienstag fälligen Zahlung von umgerechnet 19 Mio. Dollar nachzukommen.
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Zugleich wurde bekannt, dass ein geplanter Verkauf der Mehrheit an der Sparte Immobiliendienstleistungen vorerst auf Eis gelegt wurde. Die Tochter Evergrande Property Services sollte an den kleineren Rivalen Hopson Development für rund 2,6 Mrd. Dollar gehen. Für die Transaktion fehle noch die Genehmigung der Provinzregierung von Guangdong. Einige Kreditgeber von Evergrande hätten zudem Einwände.
Evergrande hat umgerechnet mehr als 300 Mrd. Dollar Schulden und bereits mehrere Fristen für fällige Zinszahlungen an Anleihegläubiger verstreichen lassen. Angesichts des Umfangs der Verbindlichkeiten besteht die Sorge, ein Kollaps des Unternehmens könnte einen Flächenbrand im chinesischen Immobiliensektor auslösen. Demnächst läuft für eine im September fällig gewordene Anleihe-Zinszahlung eine Nachreichfrist von 30 Tagen aus. Evergrande hatte vergangene Woche bereits eine dritte Runde an fälligen Kupon-Zahlungen verstreichen lassen.
Evergrande-Aktie scheitert am Widerstand
Die Aktie von Evergrande hat gestern 12,5 Prozent verloren und entfernt sich weiter vom Widerstand bei 3.000 HKD. Der MACD (Momentum) steigt dennoch an und gibt weiter Hoffnung. Doch erst ein Sprung über den aktuellen Widerstand hinaus, bessert die charttechnische Situation nachhaltig.