Flagge der Bundesrepublik Deutschland.
Dienstag, 19.02.2013 10:59 von | Aufrufe: 547

AKTIE IM FOKUS 2: Kabel Deutschland schwach - Tele Columbus-Kauf geplatzt

Flagge der Bundesrepublik Deutschland. ©unsplash.com

(Neu: Kommentare der LBBW und von Hans Bernecker)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Kabel Deutschland haben am Dienstag nach der geplatzten Übernahme von Tele Columbus schwach notiert. Zuletzt büßten die Papiere des Kabelnetzbetreibers im MDax 1,81 Prozent ein auf 69,96 Euro. Der Index mittelgroßer Werte rückte zeitgleich 0,69 Prozent vor. Am Vortag waren die Papiere nach erneuten Berichten über wohl immer konkretere Akquisitionspläne des Mobilfunkriesen Vodafone noch um mehr als vier Prozent gestiegen.

Das Bundeskartellamt werde die Akquisition von Tele Columbus wohl untersagen, teilten die Unterföhringer am späten Montagabend mit. In einer vorläufigen Einschätzung habe das Bundeskartellamt die angebotenen Netzveräußerungen als unzureichend bewertet. Hintergrund ist ein Streit zwischen dem Kabelnetzbetreiber und der Behörde über das Ausmaß des Rückzugs von Kabel Deutschland aus Ostdeutschland. Das Unternehmen werde nun den Fokus auf Wachstum ohne Übernahmen legen.

ANALYSTEN: KURSRISIKO WEGEN VODAFONE-SPEKULATIONEN BEGRENZT

Aus operativer Sicht sei das Scheitern der Transaktion negativ, schrieb Investmentanalyst Stefan Borscheid von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in einer Studie. Gleichzeitig sieht der Experte nun aber Spielraum für eine höhere Dividende. Kabel Deutschland hatte sich bereits Liquidität für den Deal gesichert. Zudem rechnet er mit einem Rückgang der Nettoverschuldung sowie einem deutlich steigenden Free Cashflow in den kommenden Jahren. Borscheid sieht das Kursziel bei 55 Euro und beließ die Einstufung auf "Halten".

Karsten Oblinger, Analyst bei der DZ Bank, zeigte sich in einem Kommentar überrascht vom Zeitpunkt und Inhalt der Nachricht. Aufgrund der Spekulationen über eine Kaufofferte durch Vodafone sollte die Kursreaktion aber begrenzt bleiben. Dennoch votiert der Experte mit "Verkaufen".

CHANCE AUF KAUFANGEBOT DURCH LIBERTY UNTERSCHIEDLICH BEURTEILT

Auch Analystin Heike Pauls von der Commerzbank (Commerzbank Aktie) hält das Kursrisiko aufgrund der Spekulationen über eine Übernahme durch Vodafone für überschaubar. Die Wettbewerbshüter dürften einer Akquisition eines Kabel-Unternehmens durch einen Telekomkonzern offener gegenüberstehen als bei einer Transaktion zwischen zwei Kabelnetzbetreibern. Dies mache aber gleichzeitig eine Gegenofferte für Kabel Deutschland durch den US-Medienkonzern Liberty Global unwahrscheinlicher. Zudem stehe Vodafone nicht unter hohem Zeitdruck. Bei einem Kursziel von 70 Euro lautet die Einstufung der Commerzbank "Buy".

Börsenbriefautor Hans Bernecker zufolge ist ein Übernahmeangebot durch Liberty Global hingegen wahrscheinlich. US-Amerikaner orientierten sich nicht an Bewertungsmaßstäben wie dem Kurs/Gewinnverhältnis (KGV), sondern am Marktanteil von Kabel Deutschland am deutschen Markt insgesamt, schrieb der Experte in seinem täglichen Marktkommentar. Als Beispiel führt er die Akquisition von Heinz durch Warren Buffet und die Bewertung des des Ketchup-Herstellers an. Andere Fälle zeigten das gleiche Muster: Gekauft würden Unternehmen mit sicheren Marktanteilen oder potenziellen Restrukturierungen - daran orientierten sich die Investoren./mis/ag


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