Auch am Mittwoch bleiben viele Air Berlin-Maschinen am Boden.
Mittwoch, 13.09.2017 11:27 von | Aufrufe: 2025

Air Berlin: Die Revolte der Piloten geht weiter

Auch am Mittwoch bleiben viele Air Berlin-Maschinen am Boden. - © istock.com / AlxeyPnferov

Auch am Mittwoch kommt es wieder zu zahlreichen Flugausfällen bei Air Berlin. Vor allem die Flughäfen Berlin-Tegel und Düsseldorf seien nach Angaben der Flughafenbetreiber betroffen und auch in Köln/Bonn und Stuttgart gebe es Ausfälle. Derzeit gebe es 149 Krankmeldungen von Kapitänen und First Officers, wie es in einem internen Brief von Vorstandschef Thomas Winkelmann und seinen Kollegen Oliver Iffert und Martina Niemann an die Piloten vom Dienstag heiße. Das Schreiben liege der Nachrichtenagentur dpa vor.

Flugausfälle an mehreren Flughäfen

Der Flughafen Düsseldorf teilte am Mittwoch mit, dass rund 30 der ursprünglich 182 Starts und Landungen von Air Berlin in Düsseldorf gestrichen worden seien. Am Flughafen Köln/Bonn seien bislang neun Flüge betroffen, davon auch einige Eurowings-Flüge. In Stuttgart wurden bislang zwölf Flüge annulliert. Zudem seien weitere Flugausfälle möglich. Auch in Berlin-Tegel und Hamburg fallen Air Berlin-Flüge aus. Bereits am Dienstag hatten sich etwa 200 Piloten kurzfristig krank gemeldet, wodurch mehr als 100 Flüge ausfielen, tausende Passagiere waren betroffen. Die Kosten beliefen sich nach Unternehmensangaben auf mehrere Millionen Euro. Die Fluggesellschaft sprach am Dienstag von einer existenzbedrohenden Situation. „Die heutigen Ereignisse gefährden das gesamte Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung massiv. Wenn sich die Situation nicht kurzfristig ändert, werden wir den Betrieb und damit jegliche Sanierungsbemühungen einstellen müssen.“, warnte Frank Kebekus, Generalbevollmächtigter des Unternehmens, am Dienstag.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte die Krankmeldungen bei Air Berlin am Dienstag nach eigenen Angaben überrascht zur Kenntnis genommen. Man habe zu keinem Zeitpunkt dazu aufgerufen, sich krank zu melden. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi forderte die Investoren dagegen ebenfalls am Dienstag dazu auf, transparent zu agieren und sich zu den Air Berlin-Beschäftigten zu bekennen. Die Krankmeldungen seien wenig verwunderlich, heißt es weiter. „Angst und Wut der Air Berliner eskalieren, weil es hier um Existenzen ganzer Familien geht.“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle am Dienstag. Auch von Seiten der Politik wächst der Druck. „Ich wünsche mir, dass alle Beteiligten an den Gesprächen um die Zukunft von Air Berlin die Nerven behalten und versuchen, das Beste für die Beschäftigten zu erreichen", sagte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) der "Bild"-Zeitung am Mittwoch und auch Bundesverkehrsminister Alexander Drobrindt (CSU) forderte der „Bild“ zufolge dazu auf, "den Flugbetrieb jetzt bestmöglich aufrechtzuerhalten und nicht die Kunden in Mitleidenschaft zu ziehen".

Chinesischer Bieter zeigt ebenfalls Interesse

Die zahlreichen Krankmeldungen kommen für Air Berlin nun erst Recht zur Unzeit, denn die massenhaften Ausfälle erwecken bei potenziellen Käufern nicht unbedingt Vertrauen. Die kriselnde Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet, nachdem die arabische Großaktionärin Etihad ihr den Geldhahn zugedreht hatte. Die Bundesregierung sprang kurzfristig mit einem 150 Millionen Euro schweren Kredit der KfW ein. Diese Summe sollte dazu ausreichen, um drei weitere Monate überbrücken zu können und den Flugbetrieb zunächst aufrecht zu erhalten. Der Generalbevollmächtigte Kebekus arbeitet derweil an einer Sanierung der Airline und verhandelt mit Lufthansa sowie anderen Interessenten über einen Verkauf der insolventen Fluggesellschaft. Die Bieterfrist endet an diesem Freitag. Am 21. September soll dann eine endgültige Entscheidung fallen.

Weitere mögliche Käufer seien der Nachrichtenagentur Reuters zufolge neben der Lufthansa auch die Billigairline Easyjet und die Thomas-Cook-Tochter Condor, die unter Berufung auf einen Firmeninsider ein entsprechendes Angebot vorbereite. Zudem habe nach einem Bericht der “Bild” vom Mittwoch zufolge auch die chinesische Betreibergesellschaft des Flughafens Parchim in Mecklenburg-Vorpommern, LinkGlobal, schriftlich Interesse an einer Übernahme geäußert.


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