Der Commerzbank-Tower in Frankfurt am Main.
Dienstag, 27.09.2016 12:07 von | Aufrufe: 2432

9.000 Jobs weg, Dividende gestrichen: Commerzbank auf Sparkurs

Der Commerzbank-Tower in Frankfurt am Main. - © Shutterstock.com / Julia Kuznetsova

Nachdem am Freitag Berichte des „Wall Street Journal“ über einen drastischen Stellenabbau die Runde machten, meldet das „Handelsblatt“ nun sogar noch deutlich höhere Zahlen. Dem Medienbericht zufolge sind 9.000 der mehr als 50.000 Arbeitsplätze bei Deutschlands zweitgrößter Bank in Gefahr. Der Konzernumbau, den der Vorstand unter seinem Vorsitzenden Martin Zielke anstrebt, solle bis 2020 vollzogen werden und Kosten von bis zu einer Milliarde Euro verursachen. Ob auch betriebsbedingte Kündigungen zu erwarten seien, ließ das Blatt in seinem Bericht offen. Ab morgen berät der Aufsichtsrat des Frankfurter Geldhauses über den geplanten Strategiewechsel – am Freitag will dann der Vorstand mit seinen Plänen an die Öffentlichkeit treten.

Welche Abteilungen trifft es?

Laut den Berichten der vergangenen Woche stehen bei der Commerzbank vor allem Arbeitsplätze im Back Office sowie bei der Mittelstandsbank auf der Kippe. Es bleibt abzuwarten, ob von den nun diskutierten, noch umfassenderen Stellenstreichungen auch die Filialen betroffen sein werden – und ob Martin Zielke, seit Mai Vorstandsvorsitzender des Kreditinstituts, weiter an seinem früheren Credo eines starken Filialgeschäfts festhalten kann. „Es gibt eine deutsche Bank, die an ihrer Seite bleibt“, lautet das Motto der seit August laufenden Commerzbank-Werbekampagne – ein klares Bekenntnis zur Präsenz in der Fläche und eine Abgrenzung zur Deutschen Bank, die mehrere hundert Filialen schließt. Doch Geschäftsstellen könnten auch mit weniger Mitarbeitern betrieben werden, heißt es aus der Frankfurter Zentrale.

Aktionäre zahlen den Umbau

Dem „Handelsblatt“ zufolge sollen die Kosten des vier Jahre dauernden Umbaus auf die Aktionäre umgelegt werden. Nachdem im vergangenen Jahr noch eine Dividende von 20 Cent pro Aktie ausgeschüttet wurde, die Anleger auch in diesem Jahr erwarteten, sei stattdessen mit einer Nullrunde zu rechnen. Die Commerzbank meldete für das erste Halbjahr einen drastischen Gewinneinbruch, der den Vorstand unter Martin Zielke zu einem Strategiewechsel zwingt. Sollte der geplante Konzernumbau langfristig Wirkung zeigen, könnten die Anteilseigner des Frankfurter Kreditinstituts die fehlende Ausschüttung wohl verschmerzen – schon lange befindet sich die Commerzbank-Aktie im Abwärtstrend.


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